Foto: Sima Dehgani

MK:

Licht

Die Geschichten jesidischer Frauen
Regie: Tea Tupajić

 Therese-Giehse-Halle
 Premiere: 23.2.2023
 mehrere Stunden, eine Pause
 Traumatischer Inhalt!
 Therese-Giehse-Halle
 Premiere: 23.2.2023
 mehrere Stunden, eine Pause
 Traumatischer Inhalt!

„Als ich in Gefangenschaft war, sagte ich zu ihm:
Wenn ich das überlebe, werde ich der ganzen Welt erzählen, was du uns angetan hast. Ich erzähle die Geschichte für mich selbst und für alle anderen Frauen dieser Welt.

Er sagt: Husch. Wenn du noch ein Wort sagst, schneide ich dir die Zunge ab.
Jetzt erzähle ich meine Geschichte.“

Heute gibt es nur noch wenig ungehörtes und unvorstellbares Grauen. Die Verbrechen des Islamischen Staats an den jesidischen Frauen im Nordirak gehören dazu. Manche Dämonen müssen im Inneren bekämpft werden. In „Licht“ lädt die Regisseurin Tea Tupajić jesidische Frauen ein, in sich selbst hinabzusteigen und genau das zu versuchen.

Nach einer einjährigen Vorbereitung, betreten die Frauen die Bühne und erzählen die Geschichte von dem, was geschah, so wie sie sich daran erinnern. Sie bluten es aus, einmal und dann nie wieder, Teil für Teil, bis sie nicht mehr können. Sie tun es, damit alles nicht umsonst war. Ihre Stimme ist ihre Kraft. Im Glauben an das Theater, überlassen sie die Geschichte den Zuschauer*innen.

Jede Nacht wird ein Teil der Geschichte erzählt.

Licht IX ist der letzte Teil, die letzte Vorstellung, in der die Protagonistinnen die ganze Geschichte nacherzählen und zu Ende bringen. Eine triumphierende Ode an das Überleben.

„Licht“ handelt von Schicksal. Vom Schicksal, das für uns geschrieben wurde, und vom Schicksal, das wir gemeinsam im Theater neu schreiben für uns. Da „Licht“ in verschiedene Städte reiste, lud Tea Tupajić die Mitarbeiter*innen aller Theater ein, gemeinsam einen Vorhang zu gestalten. Von Hand stickten sie die Sternenkonstellation der Premierennacht in den Vorhang. Jeder Stern trägt die Geschichte einer Person.

„Licht I“, „Licht II“ und „Licht III“ waren an den Münchner Kammerspielen zu sehen.

Andere Teile wurden international an Theatern und Festivals gezeigt, die ausschließlich von Intendantinnen und künstlerischen Leiterinnen geführt werden.

Die Vorstellung dauert einige Stunden mit einer kurzen Unterbrechung. Wann sie endet, entscheiden die Erzählerinnen. Der Prozess, „Licht“ zu erschaffen und in verschiedenen Episoden der Geschichte in verschiedenen Städten aufzuführen, war intensiv und interessant. Kommen Sie nach der letzten Vorstellung zu uns in die Kantine, um die Erzählerinnen und das Team kennenzulernen und auf das gemeinsame Erlebnis anzustoßen.

Eine Produktion der Münchner Kammerspiele in Koproduktion mit dem Kaaitheater Brüssel, dem FFT Düsseldorf und dem Luzerner Theater.
Im Rahmen von „Female Peace Palace“, einem gemeinsamen Projekt der Münchner Kammerspiele und der Monacensia im Hildebrandhaus. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
  • Erzählerinnen Awaz Abdi, Najlaa Matto, Intisar Oso
  • Regie Tea Tupajić
  • Dramaturgie und Künstlerische Produktionsleitung Katrina Mäntele
  • Dramaturgische und konzeptionelle Beratung Olivia Ebert, Mehdi Moradpour
  • Bühne und Kostüm Hannah von Eiff, Lisa Chiara Kohler
  • Musik Roel Meelkop
  • Ton Viola Drewanz
  • Licht Charlotte Marr
  • Vorhang Awaz Abdi, Alyssia Achille, Erwin Aljukić, Barbara Biel, Lisa Braner, Dîlan Z. Çapan, Olivia Ebert, Hannah von Eiff, Leyla Ferman, Felicitas Friedrich, Gundula Gerngroß, Nicolas Hemmelmann, Josef Hofmann, Maria Hörger, Carolin Husemann, Iroha Kaneshiro, Melisa Kaya, Lisa Chiara Kohler, Simone Kremser, Nikolai Kuchin, Elvira Liesenfeld, Christine Maaß, Charlotte Marr, Katrina Mäntele, Jutta Masurath, Najlaa Matto, Heloà Pizzi Mauro, Roel Meelkop, Josh Menges, Mehdi Moradpour, Barbara Mundel, Ronya Othmann, Esther Patrocinio Sánchez, Barbara Patz, Annette Paulmann, Gina Penzkofer, Sandra Petermann, Katharina Quandt, Jeanette Raue, Sofie Reindl, Stefanie Rendtorff, Steffen Roßmanith, Daniela Schroll, Anette Schultheiss, Sabine Schutzbach, Tea Tupajić, Constantin Weidenbach, Volker Wiltsch, Teresa Winkelmann, Yue Ying, Alicia Susanna Nsukami (FFT), Linda Kuhlen (FFT), Julia Lorenz (FFT), Lian Heüveldop (FFT), Judith Cermann (FFT), Sonja Klempert (FFT), Svenja Schlei (FFT), Sina Langner (FFT), Katja Grawinkel-Claassen (FFT), Carlo Bourguignon, Elli Bryce, KIT, Daniel Veldhoen, Rik Vermeulen, Maria Binicá (Luzern), Laura Sophia Franke (Luzern), Joan Jurt (Luzern), Jarmila Ramjoué (Luzern), Andrea Schulthess (Luzern), Rahel Schmid (Luzern), Michele Ureña (Luzern), Helga Váradi (Luzern), Marianne Zimmermann (Luzern), und andere, die lieber unbekannt bleiben möchten
  • Live-Dolmetschung Tea Tupajić
  • Regieassistenz Dîlan Z. Çapan
  • Kostümassistenz Heloà Pizzi Mauro
  • Inspizienz Stefanie Rendtorff
  • Therapeutische und kreative Beratung Rik Vermeulen
  • Bezugsperson Erzählerinnen Leyla Ferman
  • Künstlerische Produktionsleitung Constantin Weidenbach, Zora Luhnau
  • Technische Produktionsleitung Carolin Husemann, Julia Schröder
  • Bühnenmeister Marcel Homack
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Licht – alle Episoden
München, Münchner Kammerspiele
Licht I-III
23.2.2023, 25.2.2023 & 15.4.2023
Brüssel, Kaaitheater
Licht IV
21.4.2023

Mehr Informationen HIER

Düsseldorf FFT
Licht V & VI
27.1.2024 & 26.1.2024

Mehr Informationen HIER

Luzern, Luzerner Theater
Licht VII & VIII
25.6.2024 & 26.6.2024

Mehr Informationen HIER

München, Münchner Kammerspiele
Licht IX
Juli 2024

Die Regisseurin Tea Tupajić im Gespräch über ihre Produktion „Licht“.

MK forscht
Female Peace Palace
Theater und Widerstand in Zeiten des Krieges 31.3. - 23.4.2023...
Ronya Othmann: Vierundsiebzig
Ronya Othmann liest aus ihren neuen Roman zur Geschichte und Verfolgung des Jesid*innen • Moderation: Julia Encke (FAS)

Pressestimmen

„Ihr Mut ist kaum auszuhalten“

FAZ • 25.2.23

„Licht heißt das Stück, denn Licht vertreibt die Angst. Heroisch sei das, was die Frauen tun, findet Regisseurin Tupajic, die aus Sarajevo stammt und selbst den Balkan-Krieg erlebt hat. Sie hat eine besondere Verbindung zu den Frauen aufgebaut, über Jahre ihr Vertrauen aufgebaut, sie fürs Theater fasziniert.“

SZ • 19.2.23

„In kognitiv nicht leicht verständlichen Worten, stockend, gebrochen, von Tränen erstickt, gestisch jedoch ausdrucksvoll, beschwor sie die Atmosphäre der Angst unmittelbar vor dem Überfall des IS auf ihr Heimatdorf kocho und damit das Leid ihres Volkes, das Elend aller Vergewaltigungsopfer aller Kriege seit Troya.“

Literaturportal Bayern • 11.4.23

„We are not just victims, we are survivors and that should be celebrated.“

Mondiaal Nieuws • 5.5.23