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Ха́та – Zuhause

Eine musikalisch-tänzerische Gratwanderung
Mit Ukrainer*innen (Teil I) und Russ*innen (Teil II) aus München
Von Kamilė Gudmonaitė

 Therese-Giehse-Halle
 Uraufführung
 Premiere: 13.10.2023
 ca. 1 Stunde 40 Minuten
 Englische und deutsche Übertitel
 Do-Sa: 15-45€, So-Mi: 10-40€, unter 30 Jahren jede Platzkategorie: 10€
 Therese-Giehse-Halle
 Uraufführung
 Premiere: 13.10.2023
 ca. 1 Stunde 40 Minuten
 Englische und deutsche Übertitel
 Do-Sa: 15-45€, So-Mi: 10-40€, unter 30 Jahren jede Platzkategorie: 10€

Was kommt nach dem Hass? — „‘Ха́та’ ist das Stück der Stunde zur Ukraine und anderen Konfliktregionen der Welt.“ (DLF Kultur)

„Ха́та“ bedeutet sowohl in ukrainischer wie in weißrussischer, polnischer und russischer Sprache „Haus“ bzw. auch „Zuhause“. Kamilė Gudmonaitė geht an den Münchner Kammerspielen das Wagnis ein, in einem zweiteiligen Theaterabend das Unglück des Krieges und den dadurch entstehenden Abgrund zwischen Ukrainer*innen und Russ*innen zu beschreiben. Ukrainer*innen und Russen*innen treffen sich weder auf der Bühne noch während der Proben, und die Infrastruktur des Theaters wurde aus Respekt vor den Ukrainer*innen und ihrem Wunsch nach strikter Trennung umgestaltet.

Im ersten Teil des Stücks treffen ukrainische Stimmen in gefilmten Interviews auf den Gesang traditioneller ukrainischer Lieder. Im zweiten Teil treffen Stimmen russischer Menschen, die ihrem Land den Rücken gekehrt haben und den Krieg verurteilen, auf traditionelle russische Tänze. Ukrainer*innen und Russ*innen begegnen sich nicht auf der Bühne, bearbeiten aber dieselben Fragestellungen. Wie kann der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine besprochen werden? Wie können sich Individuen dazu verhalten?

Ihre persönliche Perspektive als Litauerin mit der Sorge um eine Ausweitung des Krieges motiviert die Regisseurin Kamilė Gudmonaitė zu diesem aufwühlenden Theaterabend, der sehr persönliche Erzählungen mit großen Bildern aus den jeweiligen kulturellen Traditionen verbindet. Der Angriffskrieg des russischen Terrorstaats hat einen Abgrund aufgetan, erzeugt Hass, Schuld, Scham und unsagbares Leid auf unabsehbare Zeit.

In „Ха́та“ geht es nicht um Versöhnung, sondern um die Unmöglichkeit jeglicher Art von Dialog für bestimmte Epochen der Geschichte und um die künstlerische Möglichkeit, den Abgrund zwischen beiden Gesellschaften und zwischen den Menschen spürbar zu machen. Kamilė Gudmonaitė behandelt mit großer Sensibilität brennende Fragen: Was sollen wir mit dem Schmerz tun? Was ist in der Kluft zwischen den Menschen zu finden? Wie sind wir alle dorthin gekommen? Wo genau stehen wir? Müssen wir versuchen, in den Abgrund zu schauen, oder sollten wir ihn lieber vergessen?

Kamilė Gudmonaitė (geboren 1992) ist eines der größten jungen Talente der litauischen Theaterszene. Gleichzeitig ist sie Sängerin in einer eigenen Band. Ihre Theaterabende komponiert sie mit Vorliebe aus konfliktreichen Konstellationen; so arrangierte Gudmonaitė bereits den Generationenkonflikt von Eltern, die noch als Teil der Sowjetunion aufgewachsen sind, und ihren Kindern in einem musikalischen Chorprojekt. In einem weiteren Stück arbeitete sie mit lebenslänglich Inhaftierten und Angehörigen der Opfer.

Eingeladen zum Festival „Willkommen Anderswo“ Bautzen.

Was kommt nach dem Hass?

Mit freundlicher Unterstützung des Goethe-Instituts.
  • Einige Protagonist*innen möchten namentlich nicht genannt werden, da sie für ihre Haltung auf der Bühne persönlich viel riskieren. 
  • Prolog Anja Signitzer, Maren Solty
  • Ukrainischer Chor (Teil I) ▬▬ ▬▬, Iryna Gress, ▬▬ ▬▬, ▬▬ ▬▬, Olena Lobova, Luká Snaktin, Svitlana Tsedik, Mykhailo Trostianetskyi, Nataliia Vysochyna, ▬▬ ▬▬
  • Ukrainische Stimmen im Video (Teil I) Andranik Pogosyan, Andriy Shvets, ▬▬ ▬▬, ▬▬ ▬▬, ▬▬ ▬▬, ▬▬ ▬▬
  • Russischer Tanz (Teil II) Alina Beliagina, Alessandra Brugnetti, Sofia Ivanova-Skoblikova, Dmitri Katunin, Kira Lokotkova, Anastasia Lyubinski, Irina Stadnik, Isabel Wilhelm
  • Sprecher (Teil II) Alex ▬▬
  • Russische Stimmen im Video (Teil II) Evgenia Eltsova, Alex ▬▬, ▬▬ ▬▬, Bella Nadirashvili
  • Regie Kamilė Gudmonaitė
  • Bühne und Kostüme Barbora Šulniūtė
  • Video Lion Bischof
  • Musik Dominykas Digimas
  • Chorleitung Svitlana Tsedik
  • Choreografie Dmitri Katunin
  • Dramaturgie Viola Hasselberg, Hannah Saar
  • Probendolmetscherin Aidana Nurakhimova
  • Licht Wolfgang Eibert
  • Regieassistenz Hannah Waldow
  • Bühnenbildassistenz Julia Bahn
  • Kostümassistenz Rafael Hinz
  • Inspizienz Hanno Nehring
  • Technische Produktionsleitung Carolin Husemann
  • Künstlerische Produktionsleitung Angelika Koch, Daniela Schroll
  • Organisiation ukrainischer Chor ▬▬ ▬▬
  • Bühnenmeister Marcel Homack
  • Bühnenmaschinerie Michael Preusser, Florian Obermeier
  • Beleuchtung Diana Dorn, Tankred Friedrich, Daniel Prütz, Falko Rosin, John-Philipp Schoch
  • Ton Quirin Schacherl, Thomas Schlienger
  • Video Manuel Giesek, Maurizio Guolo
  • Maske Elvira Liesenfeld, Mai Strathmann
  • Kostüm Friederike Diemer, Arite Pissang, Fabiola Maria Schiavulli
  • Requisite Robert Herrmann
  • Schreinerei Erik Clauß
  • Schlosserei Jürgen Goudenhooft, Friedrich Würzhuber
  • Tapeziererei Gundula Gerngroß, Tobias Herzog, Maria Hörger
  • Malsaal Evi Eschenbach, Renee Nakad
  • Theaterplastik Maximilian Biek
  • Übertitelung Agentur SprachSpiel - Yvonne Griesel
  • Übersetzung Yvonne Griesel (SPRACHSPIEL)
  • Übersetzung EN Anna Galt
  • Übersetzung D Natalia Spiech
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Erfahren Sie mehr über die Produktion „Ха́та – Zuhause“: hier finden Sie ein Statement der Regisseurin, Interviews mit Produktionsbeteiligten, eine Erklärung des Begriffs „Ха́та“ und vieles mehr!

Pressestimmen

„eine wagemutige psychologische und künstlerische Abstandsvermessung“

nachtkritik.de • 14.10.23

„Selten (oder nie?) bildete ein Theaterprojekt so direkt die aktuelle Situation ab und begab sich mitten hinein in die Konfliktzone. […] Auch wenn sich die Beteiligten aus bekannten Gründen nicht gemeinsam verbeugen, hallt der Applaus für diese mutige Produktion lange nach.“

Süddeutsche Zeitung • 15.10.23

„‘Ха́та‘ ist das Stück der Stunde zur Ukraine und anderen Konfliktregionen der Welt.“

Deutschlandfunk Kultur • 14.10.23

„Die Münchner Kammerspiele bringen in „Хáта – Zuhause“ Menschen aus der Ukraine und Russland auf die Bühne, wo sie über den Krieg und Gedanken an die Heimat reden. Eine Versöhnung gibt es nicht, aber Momente, die berühren und einen neuen Blick auf den Konflikt ermöglichen.“

Die Deutsche Bühne • 14.10.23

Der Graben zwischen beiden Völkern ist nicht nur deshalb in Gudmonaitės Inszenierung zu spüren. Es wäre wahlweise auch vermessen, arrogant, lächerlich oder einfach nur dumm zu glauben, die Kunst könne hier Pflaster sein. […] Was Kunst aber sehr wohl zu leisten vermag: Sie kann Menschen zum Zuhören bringen, kann Empathie lehren und manchmal ist schon viel gewonnen, wenn Trennendes bewusst gemacht wird.“

Münchner Merkur • 15.10.23