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Foto: Judith Buss

MK:

Fünf bis sechs Semmeln und eine kalte Wurst

Von Wirtstöchtern und ihren Müttern
Mit Texten von Lena Christ und Annette Paulmann

 Schauspielhaus
 Uraufführung
 Premiere: 6.10.2023
 1 Stunde 15 Minuten
 Do–Sa: 25€, So-Mi 20€, unter 30 Jahren: 10€
 Schauspielhaus
 Uraufführung
 Premiere: 6.10.2023
 1 Stunde 15 Minuten
 Do–Sa: 25€, So-Mi 20€, unter 30 Jahren: 10€

Und, hat es dir geschadet? — Lena Christs „Erinnerungen einer Überflüssigen“ weitergedacht - ein Theaterabend über das Überleben.

Nach einer glücklichen Kindheit bei den Großeltern in Glonn kommt die achtjährige Lena Christ zu ihrer Mutter ins Wirtshaus nach München, wo sie fortan in der Küche und in der Gaststube tatkräftig mit anpacken muss, als kostenlose Arbeitskraft im Familienbetrieb. Was sich zunächst wie ein Geschenk anfühlt, entwickelt sich schnell zum Albtraum. Ihre Mutter gönnt ihr keinen guten Tag. Die „Wirtsleni“ leidet unter der Gleichgültigkeit und den brutalen Misshandlungen ihrer Mutter. Immer wieder versucht sie auszubrechen, immer wieder kehrt sie ins Wirtshaus und zur Mutter zurück.

Nach einer gescheiterten Ehe und drei Kindern gelingt ihr der Aufbruch in ein neues Leben – ein Leben als Schriftstellerin. Auf einer Parkbank vor der Alten Pinakothek sitzend beginnt sie, ihr Leben aufzuschreiben. Ihr erstes Buch „Erinnerungen einer Überflüssigen“ erzählt von einem kleinen Mädchen, das mit dem Wind um die Wette rennt und versucht, ihn zu überschreien. Es handelt von der gewaltsamen Unterdrückung der Mutter, den Schlägen des Ehemanns, aber auch vom mutigen Widerstand, vom Nichtaufgeben – und vom Überleben.

Über 100 Jahre später begibt sich Annette Paulmann auf die Suche nach Lena Christ und entdeckt ihre eigene Kindheit wieder – und wie es war, im Wirtshaus mit der Mutter… Ein assoziativer Theaterabend über zwei Biografien, der nach den Abgründen von Ausbeutung, Abhängigkeit und Liebe fragt: Vieles können wir entscheiden, aber nicht, wer unsere Mutter ist – und bleibt.

  • Regieassistenz Niklas Zabler
  • Bühnenbildassistenz Katharina Quandt, Julia Bahn, Yue Ying
  • Kostümassistenz Heloà Pizzi Mauro
  • Inspizienz Stefanie Rendtorff
  • Soufflage Judith Hummel
  • Künstlerische Produktionsleitung Victoria Fischer
  • Technische Produktionsleitung Jonas Pim Simon
  • Bühnenmeister Marcel Homack
  • Bühnenmaschinerie Thomas Grill
  • Beleuchtung Nikolas Boden, Christian Mahrla
  • Ton Ulrich Treutwein
  • Videotechnik/Mapping Ikenna David Okegwo
  • Maske Miriam Funck, Thomas Opatz
  • Theaterplastik Maximilian Biek
  • Kostüm Marija Ruzic
  • Requisite Sabine Schutzbach, Anette Schultheiss
  • Schreinerei Erik Clauß
  • Schlosserei Friedrich Würzhuber, Jürgen Goudenhooft
  • Tapeziererei Maria Hörger, Anja Gebauer
  • Malsaal Evi Eschenbach, Ingrid Weindl
  • Fotos Judith Buss
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Trailer
Trailer

Sie sind blind oder haben eine Sehbehinderung? Dann hören Sie hier in unseren Audioflyer rein.

Annette Paulmann steht vor der Rückwand des Werkraums. Auf sie und die Wand wird ein Bild projiziert, das ebenfalls sie auf einer Wiese zeigt.

Erfahren Sie hier mehr über Lena Christ, den künstlerischen Prozess hinter Annette Paulmanns Inszenierung und über das Geheimnis hinter dem perfekten Käsekuchen!

Pressestimmen

Ein Meisterwerk: Annette Paulmanns Lena-Christ-Solo „Fünf bis sechs Semmeln und eine kalte Wurst“ an den Münchner Kammerspielen. (…) sie macht erlebbar, wie ein fremdes Leben fürs eigene stehen kann und umgekehrt, wie eine individuelle Geschichte sich Raum greift als allgemeingültige Erzählung. Das ist so fein, so klug, dass man gerührt vor Glück staunt.

Süddeutsche Zeitung • 9.10.23

„Fünf bis sechs Semmeln und eine kalte Wurst – Von Wirtstöchtern und ihren Müttern“ heißt der Abend, der jetzt im Werkraum Premiere hatte. Und der, soviel sei schon jetzt verraten, ein ganz großartiger ist!

Obwohl das Thema kein besonders lustiges ist, schafft Annette Paulmann es immer wieder, einem ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Abendzeitung • 9.10.23

Wie immer kann man sich gar nicht satthören am kullernden Glucksen dieser verwurschtelten Primadonna, an ihrem Tonfall, der ein vorwurfsvoll-naives Staunen über die Zumutungen dieser Welt moduliert.

 

Ein Wunder, dass noch wer fröhlich zu sein vermag – oder zumindest so heiter-melancholisch wie Paulmann, wenn sie mit einem alten Bonanza-Rad ihre Runden auf der Bühne dreht und dazu „Mama, Mama, Mama“ ruft.

Münchner Merkur, tz • 9.10.23

Die Hülle aus falsch verstandener Diskretion knackt die Kammerspielpremiere mit dem sperrigen Titel „Fünf bis sechs Semmeln und eine kalte Wurst“ beherzt. Auch wenn Schauspielende immer ihre Körper, Stimme, Mimik einem Abend zu Diensten stellen, ist bewundernswert, wie vorbehaltlos Annette Paulmann dieser Geschichte, die eben zum Teil ihre persönliche ist, ihre Gestalt leiht.

Donaukurier • 9.10.23

Annette Paulmann wechselt mitunter von einem Satz auf den anderen von Lena Christs Originatexten zu ihren eigenen, schildert Ängste, Betroffenheit und Verzweiflung von zwei Heran-wachsenden, die sich ohne Möglichkeit zur Gegenwehr in ihr Schicksal fügen. Doch trotz aller Härte und Unbarmherzigkeit zerbrechen sie nicht daran, sondern schaffen sich – zumindest zeitweise und vorwiegend in Gedanken – ihre Freiräume und kleine Fluchten. Für diese Fähigkeit zur Resilienz findet Annette Paulmann berührende Bilder, wenn sie auf einem Bonanza-Rad der Wut der Mutter davonfährt.

Crescendo • 12.10.23
Termine & Tickets
Sa 14.12. 20:00
Mi 25.12. 20:00
Fünf bis sechs Semmeln und eine kalte Wurst
  • Schauspielhaus
  • Uraufführung
  • Premiere: 6.10.2023
  • 1 Stunde 15 Minuten
  • Do–Sa: 25€, So-Mi 20€, unter 30 Jahren: 10€