Theaterkasse
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Gipfeltreffen von William Shakespeare & Werner Herzog
Eine Kreisbohrung in den Wahnsinn des Krieges. — „In atemberaubender Ästhetik führen Gockel und Team Shakespeare und Herzog zusammen. Die Wirklichkeit als tropenfieberhaftes Albtraumspiel im Perpetuum mobile von Krieg und Frieden.“ (FAZ)
Gestürzt von Widersachern um seinen eigenen Bruder wird Prospero, der ehemalige Herzog von Mailand, auf eine Insel vertrieben. Dort trifft er auf Caliban und Ariel, denen er ihr Land entreißt und sie zu seinen Untertanen macht. Er sinnt auf Rache und entfesselt einen verheerenden Sturm, um seine Feinde am Ufer der Insel stranden zu lassen.
Hausregisseur Jan-Christoph Gockel verschneidet Shakespeares Stück mit Werner Herzogs neuem Roman „Das Dämmern der Welt“. Darin erzählt Herzog die Geschichte des Soldaten Hiroo Onoda, der 29 Jahre lang auf einer Insel den Zweiten Weltkrieg weiterkämpft. Alle Nachrichten darüber, dass der Krieg zu Ende ist, hält er für Fälschungen. Doch eines Tages muss er – so wie Prospero seinen Zaubermantel ablegt – zurück in eine Welt, die ohne ihn weitergelebt hat. Magie ist hier der nackte Kampf ums Überleben und um die Aufrechterhaltung eines Auftrags, dessen Gültigkeit abgelaufen ist.
Jan-Christoph Gockel zeigt Shakespeares zyklische Geschichte um Macht, Unterwerfung und Widerstand und Herzogs literarisches Denkmal eines sinnlosen Krieges in einer spektakulären Ästhetik mit Puppen von Michael Pietsch.
„Der Krieg, der Traum, der Sturm. An diesem bühnenzauberischen Uraufführungsabend sind sie omnipräsent. In atemberaubender Ästhetik führen Gockel, Bühnenbilderin Julia Kurzweg und Kostümbildnerin Janina Brinkmann Shakespeare und Herzog zusammen. Die Wirklichkeit als tropenfieberhaftes Albtraumspiel im Perpetuum mobile von Krieg und Frieden.“
„Auftritt Werner Herzog, gespielt von Bernardo Arias Porras, die eigentliche Hauptfigur. Mit ihm gewinnt die Inszenierung an Dringlichkeit, an Spannung.“
„Explodierend verbreitet der Abend seine Granatsplitter von Zitaten, Verweisen und Denkanstößen. Klamauk und Kulturkritik werden zu einem furiosen Cocktail gemixt serviert. (…) Ein pralles Theaterereignis.“