Theaterkasse
Maximilianstraße 26-28
Mo-Sa: 11:00 – 19:00 Uhr
+49 (0)89 / 233 966 00
theaterkasse@kammerspiele.de
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Hier finden Sie Ansprechpartner*innen aus der Dramaturgie, Kunst und Technik.
Dort gehen manchmal auch die Gedemütigten spazieren. Was für ein Gefühl, so einfach und so fremd!
Wer hat sich einmal im Leben gedemütigt gefühlt? Die Antwort ist so simpel, wie auch selbstverständlich: Alle!
In unseren ersten Schuljahren oder wenn wir anfangen, alleine im Leben zurecht zu kommen, lernen wir durch Hiebe. Ja, durch Hiebe der Demütigung.
Andere, älter und kampferprobter, gedemütigt in der Vergangenheit, demütigen uns. Als ob der Umstand, erniedrigt worden zu sein sie berechtigte, uns zu demütigen.
Und dann vergehen die Jahre und wir sind keine Lernenden mehr (sie auch nicht), wir sind (und sie sind) Profis und sie erniedrigen uns (und werden gedemütigt).
Aber dann verändert sich die Angelegenheit: Jene, die es ihr Leben lang verstanden, zu demütigen, werden erst recht erniedrigt. Unauflöslich gedemütigt.
Überall Zerstörer von alledem, was in ihrer Reichweite ist. Sie leben, wachsen und nähren sich von der Freude der Anderen. Freude verdauen sie zur Erniedrigung.
Und dann fragen wir uns: Wer ist in der Lage, jeden Tag seines Lebens seinen Nächsten zu demütigen?
Die Antwort ist so einfach, wie konkret und selbstverständlich: “Die, die gedemütigt geboren worden sind.”
Sie verstehen es, unterschiedlichen Berufen nachzugehen und falsche Sympathie zu heucheln: der Schullehrer kann dich erniedrigen, die Arbeitskollegen können dich erniedrigen, der Schaffner kann dich demütigen. Und so weiter.
Und ihnen sagen wir dann: Führe dein Leben weiter, Gedemütigter, Trauriger, Nachtragender: Es gibt keine Alternative. Du bist der Spiegel dessen, was du hervorbringst.
Und diejenigen, die wir weder gedemütigt leben, noch erniedrigen, sehen in diesen armen Leuten den unauflöslichen Quell aller Trauer. Die pure Dekadenz.
Sie werden auf immer allein sein, gedemütigt und nachtragend.
Die anderen (wir?): Entfernen sich.
Retten sich.
Praritt Bilom, Anarchist
Neu Delhi, 29. Februar 1948
“Schau mich mit Verachtung an, du wirst einen Idioten sehen. Betrachte mich mit Bewunderung, du wirst deinen Herren sehen. Schau mich an mit Aufmerksamkeit, du wirst dich selbst sehen.”
Die Langweile dringt sträflich in unsere Gewebe. Zersetzt selbst die letzte Faser. Es ist ein intimer Kampf, den wir wir bis zuletzt aufrecht erhalten müssen. Wir bezahlen mit dem Körper die Extravaganz unseres Stolzes.
Die Niedertracht ist das Tiefste und Ehrlichste, das wir in uns tragen.
“Schnell, ein Verbrechen, mir ist langweilig!”
DEINE
PFLICHT
IST
BEÄNGSTIGT
ZU BLEIBEN
Wenn der Alptraum Wirklichkeit geworden ist und ein Leichenzug von Schatten die Landschaft bildet, in der Panik die Luft ersetzt, werden wir durch einen fulminanten Raub eine mechanische Sonne hervorbringen, deren Drehung den Zauber einer mystischen Wiedergeburt erzeugen wird.
Es wird eine Tatsache sein: Der Mensch wird sich in dieser metaphysischen Lüge, die sich am Ende als absolute Wahrheit durchsetzen wird, wieder vollkommen fühlen. In einem symbolischen Alltag mit rituellem Charakter und abergläubischem Imperativ wird das Oben dem Unten gleich sein. Die Wissenschaft wird wieder eine magische Operation sein und die Mystik ein technisches Manöver.
So wird DIE INDUSTRIERELIGION geboren, die der neue Glaube der ganzen Welt sein wird. Und alles Vergangene wird im Vergessen beerdigt werden, ein für alle Mal die Kriegsmaschinerie stoppend.
Und niemand wird sich mehr fragen, welcher Macht die alten Tage des Scheins treu waren.
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