Theaterkasse
Maximilianstraße 26-28
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Theater nach Franz Kafka
Schauburg zu Gast
Franz Kafkas Erzählung von 1912 gehört unbestritten in den Kanon der Weltliteratur: Zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt, erwacht Gregor Samsa eines Morgens. Bei vollem Bewusstsein ist er zu keiner Kommunikation mit seinem sozialen Umfeld mehr in der Lage und kann seine Funktionen im System „Familie“ nicht mehr erfüllen. Nutzlos geworden lässt ihn bald seine gesamte Familie fallen, bis er schließlich zur einzigen Last geworden zu Grunde geht. Währenddessen verwandelt sich seine Schwester Greta Samsa vom hübschen Mädchen in eine junge Frau, auf der nun alle Hoffnungen der Eltern ruhen.
Regisseur und Autor Jan Friedrich stellt sich in der Münchner Bühnenfassung die Frage, für welche Formen der sozialen Isolierung das „ungeheure Ungeziefer“ heute stehen kann. Assoziativ umkreist er Möglichkeiten wie abrupte Krankheit und Arbeitsunfähigkeit, bis hin zu bewussteren Formen des sozialen Rückzugs wie Hikkikomori - und entlarvt damit Gregors Familie als das eigentlich parasitäre System. Bildmächtig und vielschichtig stellt Jan Friedrich mit dem gesamten Schauburg-Ensemble die Frage nach der Macht von Systemen auf den Einzelnen und der Macht des Einzelnen auf das System.
Direkt im Anschluss an die Vorstellungen findet jeweils ein Publikumsgespräch statt.