Theaterkasse
Maximilianstraße 26-28
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Gastspiel von Gisèle Vienne / Mit: Adèle Haenel
Nach dem Kurzdrama von Robert Walser
In Robert Walsers Kurzdrama „Der Teich“ entfaltet sich die eindringliche Geschichte eines Jungen, der sich in seiner Familie nicht geliebt fühlt und am Punkt seiner größten Verzweiflung einen Selbstmord vortäuscht. Daraus kreiert die Bühnenkünstlerin Gisèle Vienne gemeinsam mit ihren Schauspielerinnen, acht Puppen und einer trancehaften Licht- und Soundkreation ein faszinierendes Psychogramm und intensives Kammerspiel über die Beziehungsschichten und Machtspiele innerhalb einer Familie. Was wird gesagt, was gedacht? Was wird zwischen den Zeilen ausgespielt? Wie verdichtet sich ein Gefühl zu einer Wahrnehmung? Was ist die adäquate Darstellung der Wirklichkeit? Die prämierte Filmschauspielerin Adèle Haenel und die Tänzerin Henrietta Wallberg verkörpern so virtuos wie abgründig die zehn Figuren aus Walsers Text. Haenel leiht der Perspektive der Kinder ihre Stimme, Wallberg den Erwachsenen. Das Selbst löst sich im emotionalen Taumel auf, die Realität verschwimmt, Melancholie bricht sich bahn.
Der Abend ist ein Trip und ein „Ereignis“ (nachtkritik.de), das nach Gastspielen in ganz Europa für drei exklusive Aufführungen nach München kommt.