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MK:

Podcast Female Peace Palace

Im Podcast zu FEMALE PEACE PALACE trifft die Literaturwissenschaftlerin Fabienne Imlinger Aktivist*innen, Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Kurator*innen zum Gespräch.

Erinnerungskultur und feministischer Widerstand bis heute

Feministischer Widerstand in einer von patriarchaler Gewalt geprägten Welt, Internationaler Frauenfriedenskongress 1915 und gemeinsam einen Friedenspalast bauen: darum geht es im Podcast Female Peace Palace von Fabienne Imlinger. Welchen Fragen geht sie in den sechs Folgen warum nach? Welche Querbezüge gibt es zwischen Vergangenheit und Gegenwart? Was wird erinnert, was vergessen?

Der Podcast begleitet das kooperative Projekt Female Peace Palace der Münchner Kammerspiele und der Monacensia.

FEMALE PEACE PALACE #1 „EUER SCHWEIGEN SCHÜTZT EUCH NICHT“

Ein Gespräch mit Laura Freisberg, Sandrine Kunis und Modupe Laja über intersektionalen Feminismus und seine Geschichte

Über den Inhalt

8. März – feministischer Kampftag!
Gibt es einen besseren Tag für den Start des Podcasts Female Peace Palace?

In der ersten Folge spreche ich mit Laura Freisberg (Frauenstudien München), Diana-Sandrine Kunis (Social Justice Institute München) und Modupe Laja (Netzwerk Rassismus und Diskriminierungsfreies Bayern e.V.) über Geschichte, Gegenwart und Zukunft feministischer Kämpfe.

Intersektionaler Feminismus ist das Schlagwort der Stunde. Nicht mehr nur Sexismus zu bekämpfen, sondern auch andere Formen von Diskriminierung, wie Rassismus und Klassismus, sind das Gebot der Stunde.

Tatsächlich sind intersektionale Ansätze aber nicht neu, sondern in Deutschland mindestens seit den 1980er Jahren schon präsent. Damals schlossen sich, vermittelt durch die afroamerikanische Feministin Audre Lorde, Schwarze Frauen in Deutschland zu einer Bewegung zusammen. Sie formulierten Kritik an der weißen Frauenbewegung aus einer intersektionalen Perspektive, thematisierten die deutsche Kolonialvergangenheit und entwickelten ein widerständiges Schwarzes Selbstbewusstsein.

Warum wissen wir so wenig über diesen Teil feministischer Geschichte in Deutschland? Warum kommt rassismuskritisches Denken erst jetzt, gut dreißig Jahre später, im feministischen Mainstream und in der deutschen Öffentlichkeit an? Welche Bündnisse braucht es für den feministischen Kampf?

Über die Gesprächspartnerinnen

Laura Freisberg ist Journalistin beim BR und seit 2016 im Vorstand von Frauenstudien München. Dort moderiert sie den Leseclub, bei dem feministische Klassiker, aber auch Neuerscheinungen gelesen werden. Außerdem ist sie zusammen mit Barbara Streidl Host des feministischen Podcasts "Stadt, Land, Krise" von dem es alle zwei Wochen eine neue Folge gibt.

Diana-Sandrine Kunis
Leiterin des Social Justice Instituts München. Sie studierte Kommunikationswissenschaft, Neuere Deutsche Literatur und Interkulturelle Kommunikation an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Sie ist freiberufliche Trainerin und Ausbilderin für Diversity- und Antidiskriminierungsthemen. Derzeit ist sie mit den Schwerpunkten Rassismus- und Diskriminierungskritik sowie Intersektionalität im Bildungskontext bei der Landeshauptstadt München tätigt. Sie ist außerdem Lehrbeauftragte des Fachbereichs Sozial- und Bildungswissenschaften.

Modupe Laja ist eine feministische Bildungs- und Kulturaktivistin, die sich in wissenschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Diskursen mit der Repräsentation von intersektionalen, rassismuskritischen Perspektiven befasst und ihren Fokus auf Panafrikanismus hat. Sie ist seit Mitte der 1980er Jahre mit der Frauenorganisation ADEFRA, Schwarze Frauen in Deutschland, verbunden und Mitbegründerin des Netzwerks Rassismus- und Diskriminierungsfreies Bayern (www.rassismusfreies-bayern.net). Seit vielen Jahren initiiert sie Bildungsprojekte zu gesellschaftsrelevanten Themen wie Dekolonialität und Menschenrechte und wirkte als Autorin in verschiedenen Buchprojekten mit.

FEMALE PEACE PALACE #2 „ES IST NICHT DIE EINZELNE“

Ein Gespräch mit den Regisseurinnen Jessica Glause und Miriam Ibrahim über künstlerische Auseinandersetzungen mit der Vergangenheit und ihr kritisches Potential für die Gegenwart.

Content

In der zweiten Folge spreche ich mit Jessica Glause und Miriam Ibrahim. Beide Regisseurinnen beschäftigen sich im Rahmen von Female Peace Palace mit Aktivistinnen des frühen 20. Jahrhunderts: Frauen wie Lida Gustava Heymann oder Hope Bridges Adams-Lehmann stehen im Zentrum von "Anti War Women" von Jessica Glause. Die afro-amerikanischen Frauenrechtlerin Mary Church Terrell, die sich weltweit für die Rechte von Schwarzen Menschen und PoC einsetzte, inspiriert "in my hands I carry" von Miriam Ibrahim.

„Ich klage die Geschichtsschreibung an!“ Mit diesen starken Worten drückt Miriam Ibrahim aus, was den Einsatzpunkt der beiden Regisseurinnen bildet: das Fehlen eines feministischen Erbes.

Wir wissen oft wenig von den Akteur*innen, die in der Vergangenheit gegen Krieg und Gewalt, gegen Rassismus, Sexismus und strukturelle Ungleichheit kämpften. Wie lassen sich ihre Visionen, ihren Mut und insbesondere die Kraft des Kollektiven für die Gegenwart fruchtbar machen?
Wie mit den Ambivalenzen und Widersprüchen dieser Figuren um gehen; wie mit einer Sprache, die verletzt, und Geschlechtervorstellungen, die bisweilen irritieren?

Das sind nur einige der Fragen, die die beiden Regisseurinnen in der Entwicklung ihrer Arbeiten "Anti War Women" und "in my hands I carry" umtreiben. 

About the interlocutors

Jessica Glause works as a director in German-speaking countries. Her focus is on research-based play development and contemporary drama. Glause's productions have been invited to numerous festivals and have been awarded with prizes. Her music theater productions about migration and inclusion at the Bavarian State Opera received great attention. In 2018, the City of Munich awarded her the Förderpreis Theater. She currently directs at Schauspiel Frankfurt, Theater Freiburg, Münchner Kammerspiele.

The German-Ethiopian Miriam Ibrahim was born in Stuttgart in 1981 and began singing and acting at school. After graduating from high school, she attended the Stage School Hamburg, where she graduated in singing, acting and dancing in 2005. From 2005 to 2009 Miriam Ibrahim performed in various productions, including "Mother Africa" at Schauspielhaus Hamburg, "Witch Hunt" at Theater Bonn and "Hair" at Theater an der Rott. Additionally, she taught acting at the Backstage Gruppe Hamburg and for the BINI e.V.. In 2009 Miriam Ibrahim moved to NYC and attended the Stella Adler Studio where she graduated in acting in 2011. In the same year she founded The Shades of Gray, with which she realized her own original plays and performances. e.g. "Sakharam Binder", "Wunschkonzert", "Sterntaler", "Vestiges".
From 2013 to 2016 Miriam Ibrahim attended Freie Universität Berlin and graduated with a Bachelor's degree in Theater Studies and Social/Cultural Anthropology. She interned at Maxim Gorki Theater Berlin and Staatsoper Stuttgart, assisted for John Gould Rubin (NYC) and Armin Petras, before joining Münchner Kammerspiele as assistant director for the 2017/18 - 2019 season.
There she realized different formats, workshops and installations such as the workshop "Safe Place and Theater", the opera "Lady Magnesia", a street performance "Speakers Corner Repeat", the conversation format "Tischszenen Reloaded".
In January 2020, she directed a play at the Münchner Kammerspiele on the topic of "Doing and Undoing Race"/"Identity-Making" and with the Staatstheater Augsburg she worked on a play on the topic of postcolonial relations in 2021: "Klang des Regens". She is a permanent dramaturg at Theater Oberhausen and will change to Schauspielhaus Zürich as a dramaturg in January 2022. On December 10th 2021, her production "1000 Serpentines Angst" (novel: Olivia Wenzel) premiered Dec. 2021 at the Staatstheater Hannover. 

Miriam Ibrahim is currently part of the dramaturgical Team of the Schauspielhaus Zürich and a freelance Director. From January 2024 she will focus more on her directing, which you will see at Staatstheater Hannover and Schauspiel Dortmund. In June 2023 you can see her work "Blues in Schwarz Weiss" at the Residenztheater Munich.

FEMAL PEACE PALACE #3 „DAFÜR BIN ICH BEREIT ZU KÄMPFEN“

Mit den Wissenschaftlerinnen Brigita Malenica und Olena Petrenko

Über den Inhalt

Mehr Tiere als Frauen – so lautet das Fazit der kroatischen Historikerin Lydija Sklevicky, das vermutlich nicht nur für die jugoslawische Geschichtsschreibung gilt. Warum Frauen im Vergleich zu Tieren so selten als Akteurinnen in der Geschichte auftauchen, und warum insbesondere weiblicher Widerstand selten Gegenstand der Geschichtsschreibung ist, darüber spreche ich mit der Politikwissenschaftlerin Brigita Malenica und der Historikerin Olena Petrenko.

Gewalt steht dabei im Zentrum unseres Gesprächs, und insbesondere der Zusammenhang von Gewalt, Nation und Geschlecht.

Welche Rolle spielt der weibliche Körper in nationalistischen Diskursen, insbesondere im Kontext von Kriegs- und Konfliktsituationen? Warum wird der Angriff auf andere Länder häufig mit der gewaltvollen Penetration des weiblichen Körpers assoziiert? Inwiefern verhindert gerade die Sicht auf Frauen als Opfer ihre Wahrnehmung als Akteurinnen, die mitunter gewalttätig, ja: auch Täterinnen sein können?

Diese Fragen erörtern wir vor dem Hintergrund von zwei sehr unterschiedlichen historischen Kontexten: dem Jugoslawien-Krieg in den 1990er Jahren und den ukrainischen nationalistischen Untergrundbewegungen der 1930 bis 1950er Jahre.

Über die Gesprächspartnerinnen

Brigita Malenica ist Politikwissenschaftlerin, Slawistin, Mitbegründerin von balkanet e.V. und barabern & strawanzen, arbeitet in der historisch-politischen Bildung und engagiert sich für eine diversitätssensible postmigrantische Erinnerungskultur.

Olena Petrenko ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Institut der Ruhr-Universität Bochum. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Geschichte der Ukraine im 20. Jahrhundert, Geschlechtergeschichte Osteuropas, Wirtschaftsgeschichte des Russischen Imperiums sowie Oral History und Memory Studies.

Folge 4: Zugänge zur Vergangenheit, die einer Vielfalt an Perspektiven Raum geben: Wie verschränken sich Erinnern und Vergessen miteinander?

Mit Sapir von Abel (ausARTen), Eva Bahl (münchen postcolonial) und dem Kurator Sebastian Huber

Folge 5: Denkmäler und Erinnerungskultur im öffentlichen Raum und künstlerische Formen des Umgangs mit einer Geschichte der Gewalt

Mit den beiden Künstlerinnen Manuela Illera und Michaela Melián

Folge 6: Die Zukunft der Erinnerung in Zeiten der Digitalisierung: Wie reproduzieren sich blinde Flecken und Ausschlüsse im Digitalen?

Mit Datenjournalistin Katharina Brunner (Forum Queeres Archiv München), Heike Gleibs (Wikimedia Deutschland) und dem Archivleiter der Monacensia Thomas Schütte

Part of “Female Peace Palace”, a joint project between the Münchner Kammerspiele and the Monacensia im Hildebrandhaus. The project is funded by the German Federal Cultural Foundation and the Federal Government Commissioner for Culture and the Media.