Theaterkasse
Maximilianstraße 26-28
Mo-Sa: 11:00 – 19:00 Uhr
+49 (0)89 / 233 966 00
theaterkasse@kammerspiele.de
Die Mitglieder des balkaNet e.V. sind nicht nur kreative Geister, sondern auch lebendige Stimmen der Münchner Stadtgesellschaft: Ihre Geschichtenerzählung ist immer von persönlichen Erfahrungen von Krieg, Flucht und Genozid geprägt und durchdrungen von trans-jugoslawischer Identität. Die Vielfalt der Menschen aus den Westbalkanstaaten in Deutschland ist schwer zu quantifizieren. Sie umfasst die Gastarbeiter*innen mit Folgegenerationen, Kriegsgeflüchtete und Studierende sowie Künstler*innen und alle anderen Berufe. Laut Erhebungen sind es etwa 1,58 Millionen allein in Deutschland. Ein großer Teil befindet sich in München, wo Menschen mit ex-jugoslawischer Herkunftsgeschichte die größte Minderheit stellen. Allerhöchste Zeit also, dass balkaNet e.V. in den Münchner Kammerspielen eine musikalische Erzählung präsentieren, die einen wichtigen Teil ihrer Geschichte im Theater der Stadt erzählt: YUdéjàVU. Und von der Vorbereitung wollen wir heute berichten: Bis zum Zerfall Jugoslawiens war die Gesellschaft des blockfreien Vielvölkerstaates durchdrungen von subversiven Ideen: Punkrock und Avantgarde waren hier keine Randerscheinung, sondern Mainstream. Doch wie konnte eine Gesellschaft, die von Subversion, greifbarem Aufbruch und Utopien geprägt war, in einen blutigen Krieg und Genozid abgleiten? Und was macht das mit den Überlebenden aus unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen? Und hat das etwa Ähnlichkeit mit dem aufkommenden, immer dominanter in Erscheinung tretenden, Rechtspopulismus in Europa? Im Habibi Kiosk unterhalten sich der Autor Denijen Pauljević, die Musikkabarettistin Nadina Memagić, die Künstler*innen IRiS Špringer und Asmir Šabić, der Dokumentarfilmer Nils Nebe und der Medien- und Bildredakteur Danijel Kober mit den Moderator*innen Daniela Schroll und Sebastian Reier.