Theaterkasse
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Eine afrodeutsche Reise in die Zukunft
Keynote von Dr. Natasha A. Kelly, Publikumsgespräch mit Seggen Mikael
Wir müssen reden! Der Kammer Campus ist ein Diskurs- und Aktionsraum für junge Erwachsene zwischen 20 und 30 Jahren an den Münchner Kammerspielen und in der Stadt. Zusammen mit Akteur*innen der Stadtgesellschaft werden virulente Themen aus dem aktuellen Spielplan aufgegriffen und gemeinsam mit dem Publikum zur Debatte gestellt. In öffentlichen Inputs teilen Expert*innen ihr Wissen zum Thema ‘Kolonialismus und seine Auswirkungen heute’ in variablen Dialogformaten. Anschließende Workshops für junge Erwachsene denken und erarbeiten die Themen weiter. Ziel ist es, junge Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zu verbinden, zu empowern und perspektivübergreifend neue Allianzen zu schmieden.
Öffentliche Inputs auf Zoom – Zugang auf muenchner-kammerspiele.de
28. Mai, 20 Uhr: „Am Ende von ‚Dasein‘: Eine afrodeutsche Reise in die Zukunft” - Keynote von Dr. Natasha A. Kelly, Publikumsgespräch mit Seggen Mikael
Während es für US-amerikanische Afrofuturist:innen zur gängigen Praxis geworden ist, Zukunftsprojektionen als Mittel zum Ausgleich der bestehenden Machtstrukturen zu verwenden, sind Schwarze Deutsche immer noch damit beschäftigt, das hiesige Leben zu überprüfen und die Erzählungen vergangener Generationen neu zu schreiben. Sie setzen sich nur langsam mit ihren verlorenen oder gestohlenen Geschichten auseinander und fordern die vorherrschenden Repräsentations- und Wissenssysteme heraus, lassen aber nur sehr zögerlich, die Welt wie wir sie kennen hinter sich. Wie der Afrofuturist Reynaldo Anderson vorschlägt, wird Natasha A. Kelly in diesem Vortrag aufzeigen, wie sich eine Community, deren Vergangenheit und Gegenwart negiert wird eine mögliche Zukunft jenseits des Eurozentrismus vorstellen kann.
Dr. Natasha A. Kelly ist promovierte Kommunikationssoziologin, Autorin und Künstlerin. Mit ihrer preisgekrönten und international gereisten Dokumentation „Millis Erwachen“ feierte sie ihr Filmdebüt auf der 10. Berlin Biennale 2018. Ihr Regiedebüt beging sie 2019 mit der internationalen Aufführung ihrer Dissertationsschrift „Afrokultur“ in drei Ländern und drei Sprachen. Mit ihrer Publikation „The Comet - Afrofuturism 2.0“ (2020) und das gleichnamige Symposium, das 2018 am HAU Theater von ihr kuratiert wurde, bewegte sie sich erstmals von historischen Darstellungen weg, hinzu Visionen von Zukunft. Ihre siebte Publikation „Rassismus, Strukturelle Probleme brauchen strukturelle Lösungen“ erschien im April 2021.
Seggen Mikael studierte Ethnologie und Kunst, Musik, Theater mit Schwerpunkt Visuelle Anthropologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Kulturwissenschaften und Kulturmanagement in Ludwigsburg und Pittsburgh. Zuletzt arbeitete sie an einem dokumentarischen Forschungsprojekt an der University of Ghana in Accra. Daneben engagiert sie sich seit Jahren ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit. Im März 2020 übernahm sie die Leitung des Afrikaschwerpunkts DOK.network Africa. Außerdem ist sie Teil des Kollektivs DisChecks, das Beratungskollektiv für alle, die ihre Medieninhalte diskriminierungssensibel und intersektional gestalten wollen.
Kontakt: julia-lena.maier@kammerspiele.de
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