Theaterkasse
Maximilianstraße 26-28
Mo-Sa: 11:00 – 19:00 Uhr
+49 (0)89 / 233 966 00
theaterkasse@kammerspiele.de
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Hier finden Sie Ansprechpartner*innen aus der Dramaturgie, Kunst und Technik.
Von Julia Weber
Wenn du zu viele Unebenheiten hast, dann geht es nicht. Du kannst nicht heute die sein und morgen eine andere, dann wieder die und dann wieder eine andere. Dann will dich niemand, wenn du nicht du bist. Aber wandelbar musst du bleiben. Und wer stellt sich schon hin und sagt: Ich bin die Zurückhaltende. Ich bin scheu. Und ich gehe krumm. Ich bin die, die nicht gut gehen kann, die gebückt geht, weil ihr die Welt auf den Schultern zu liegen scheint. Ich bin die, die kein Wort raus bringt, der im richtigen Moment immer nur das falsche einfällt. Die bin ich, stehe vor dir, ich bin die, die an sich zweifelt, täglich manchmal, manchmal nicht mehr weiss, wie es gehen soll, manchmal nicht mehr weiss, ob es überhaupt irgendwas bringt, irgendwas, überhaupt irgendwas bringt. Und ich bin die, die feuchte Handflächen bekommt, immer wenn sie etwas sagen soll, vor anderen Menschen steht und die Stimme zittrig wird und die Wangen glühen wie ein Abendrot. Und ich bin die, die am Abend im Bett liegt, denkt, hat es wohl gereicht, was ich gegeben habe, war das genug, war das ich?
Komm aus dir heraus, sagen sie.
Und dann stehe ich da neben mir und schaue mich an und sehe das Zittern. In mir, an mir, um mich herum. Ich komme raus. Und sehe die Trauer. Zum Beispiel darüber ich zu sein oder einfach nur darüber, dass das Meerschweinchen damals, als ich es vergessen, wir in den Urlaub gefahren sind.
Meint ihr dieses Heraustreten?
Ich weiss gar nicht, was da noch alles aus mir kommt, wenn da erst einmal etwas kommt, dann kommt da alles raus. Meine Mutter, die mit feuchten Händen in mein Gesicht und die Haare verknotet und sie mit der Bürste durch mein Haar, ohne zu zögern.
Meint ihr das? Das bin auch ich.
Oder dass ich versucht habe nicht mehr zu essen, es aber immer nicht schaffte und dann alles in mich rein, dann raus gekotzt. Das bin auch ich.
Und dann stehe ich da neben mir und schaue mich an und sehe das Zittern. In mir, an mir, um mich herum. Ich komme raus. Und sehe die Trauer auch, zum Beispiel darüber ich zu sein oder einfach nur darüber, dass das Meerschweinchen damals, als ich es vergessen, wir in den Urlaub gefahren sind.
Und dass ich das Mädchen gehasst habe, in meiner Klasse, das Mädchen, das gescheit war und auch hübsch und auch Eltern hatte, die ein Haus hatten und vor dem Haus ein kleines Haus für die Vögel, damit die Vögel, die Meisen auch ein Haus hatten und ich habe sie gehasst, den sie hatte auch einen Hund, der ebenfalls ein Haus hatte und ich habe mir auch immer einen Hund gewünscht, aber nie einen bekommen, darum das Meerschweinchen und darum wahrscheinlich auch das Meerschweinchen vergessen, damals, als wir in Urlaub.
Meinst du das? Das bin auch ich.
Ich bin kein Glanz. Wenn ich heraustrete, dann ist da, ein Ich, dass blind ist wie der Spiegel im Bad nach dem Duschen und am Spiegel die Fingerabdrücke, weil nicht geputzt und alle mit dem Finger am Spiegel. Das ist, wenn ich rauskomme, das und nicht mehr. Da ist nicht viel. Ich kann es dir zeigen. Ich schwinge meinen Körper und es gibt keinen Takt, dem ich folgen kann, ich mache lange, traurige Schritte. Siehst du? Siehst du mich. Kannst du die langen traurigen Schritte sehen?
Wunderbar, sagen sie.
Wunderbar, sagen sie mir.
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