Theaterkasse
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Ein Popkonzert. Aber auch eine Beschwörung der Paralleluniversen.
Lauscht man der Musik von Vanishing Twin, so stellt sich ein wohliges Gefühl ein: Erinnerungen an Fixpunkte musikalischer Sozialisation werden wach und gesellen sich zwischen die schönste Film- und Popmusik, die uns bekannt ist. Und so gerät die Liste an Referenzen lang, wann immer über sie geschrieben wird. Ob es sinnvoll ist, dieses Ornament aus bekannten und weniger bekannten Namen an dieser Stelle auszulegen, sei dahingestellt: Zu Recht lassen sie Musikliebhaber*innenherzen höher schlagen. Aber sie verstellen auch den Blick auf den Kern der Musik von Vanishing Twin. Denn da ist noch etwas an der Musik, die sie seit ihrem ersten Album im Jahr 2016 veröffentlichen und vor begeistertem Publikum aufführen. Etwas, was nicht aus dieser Welt zu kommen scheint. Zumindest nicht aus der, die wir wahrnehmen. Etwas, was dem unablässigen Strom des Denkens eine Pause verschafft und gleichzeitig Unter- wie Überwasser tönen könnte. Vanishing Twin beschwören das Bewußtsein herauf, das jenseits unserer Körper existiert. Nicht umsonst nennt Sängerin Cathy Lucas die Band nach ihrer ungeborenen Zwillingsschwester. Ist es wirklich so, dass sich beide nie kennengelernt haben? Oder ist sie ein Mitglied eines Paralleluniversums, die sie seit jeher begleitet? In welches wir mittels Musik blicken können? Ist die Welt nicht ohnehin ein Oktopus? Vanishing Twin begreifen Musik als eine Annäherung an das Unergründliche. Gespickt mit genialen musikalischen Geistern, wie der Percussionistin Valentina Magaletti, werden Instrumente zu Spielfeldern, Rhythmen zu Melodie, Konzerte zu Ritualen und Zuhörer:innen zu körperlosen Wolken.
Ihr aktuelles Album Ookii Gekkou erscheint am 15. Oktober via Fire! Records.
Mit von der Partie sind ihre Freunde ジャガーの眼 / Jaguar No Me. Die Band wurde von Taishi Nagasaka im Jahr 2017 gegründet: Mit zu einer Zwiebel geformten Haaren legte er einst unter dem Namen DJ ONONiiONIONIION japanischen Schlager und Yacht Rock in Berliner Clubs auf. Ebenso im weitverzweigten Netz der internanialen Community-Radio-Kultur. Für Jaguar No Me tat er sich mit Max Bauer von der Band Isolation Berlin zusammen. Der Name ist einer japanischen Kinder-TV-Serie der Fünfziger Jahre entlehnt und sucht wie die Musik der Band nach neuen Formen der Nostalgie. Ihr erstes Album „Misekake“ erschien bei Invisible Sounds in Portugal.