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MK:

The Fittest will Survive?

"Mädchen*politik in München"
Gast: Sandra Lüders
Talk von und mit Nuschin Rawanmehr

 Habibi Kiosk & Livestream
 10.11.2021
 60 minutes
 Admission free
 Habibi Kiosk & Livestream
 10.11.2021
 60 minutes
 Admission free

In den Köpfen vieler Menschen wird Soziale Arbeit in erster Linie als die soziale Förderung und Entwicklung von Individuen verstanden - aber Soziale Arbeit kann und sollte mehr leisten. Ein Feld, in dem dieser Anspruch verankert ist und verfolgt wird, ist die feministische Mädchen*arbeit. Die Grundüberzeugung die dahinter steht ist, dass die Vision einer feministischeren Gesellschaft nur umgesetzt werden kann, wenn gerade und explizit mit Mädchen* und jungen Frauen* gearbeitet wird. Im Zusammenhang damit liegt der Fokus der Arbeit auf den gesellschaftspolitischen Ursachen bezüglich sozialer Belange und der aktiven Bekämpfung von strukturellen Ungleichheiten im Kontext herrschender Macht- und Unterdrückungsverhältnisse. Einer feministischen Mädchen*arbeit geht es um nachhaltige Veränderungen der Verhältnisse und um das Interesse mehr zu leisten als zu „helfen“. Probleme an der Wurzel zu packen statt Symptome zu bekämpfen und lediglich kompensatorische Funktionen zu übernehmen ist das Ideal. Es geht darum, die Zwänge und Begrenzungen unseres Systems zu begreifen und Konzepte der Veränderung zu entwickeln, anstatt die gegebenen Verhältnisse als unumgänglich hinzunehmen und in moralischer Empörung zu verharren.

Doch wie sieht das konkret aus? Nach welchen Prinzipien ist die Mädchen*arbeit aufgestellt und welche Handlungsfelder gibt es in München? Wie kann eine emanzipatorische Mädchen*arbeit mit gesamtgesellschaftlichen feministischen Kämpfen verzahnt werden? Wie kann feministische Mädchen*arbeit agieren ohne Gefahr zu laufen, Geschlechterrollen zu reproduzieren?

All diese und viele Fragen mehr werden wir zusammen mit Sandra Lüders erörtern und diskutieren.

Sandra Lüders, 30 Jahre, arbeitet seit über 3 Jahren in der Mädchen*arbeit in München, gründet außerdem gerade in einem Kollektiv einen feministischen Sexshop inklusive Bildungsprojekt und ist schon lange politisch aktiv. Sie ist der festen Überzeugung, dass feministische Mädchen*arbeit nur dann nachhaltig ist, wenn sie sich kritisch mit den herrschenden Machtverhältnissen auseinandersetzt, sich neoliberalen Logiken entzieht und wenn Patriarchat und Kapitalismus verschränkt gedacht werden.

Feminismus kann mit einer politisch-pädagogisch guten Mädchenarbeit und in Begleitung von gut ausgebildeten Mädchenarbeiter*innen anfangen.

Wir wollen euch Mädchen*arbeit vorstellen, empowern und stärken!

Dafür stellen wir herzlichst gern den Raum im Habibi Kiosk gern zur Verfügung und sind gespannt auf das Gespräch und den Input mit und von Sandra!

Nuschin Rawanmehr ist eine stadtbekannte Sozialarbeiterin, Grenzgängerin, Multiplikatorin, Trainerin, Feministin, Umwelt-Liebhaberin und Kultur- und Kunst-Aktive. Sie ist Mitglied des KoordinatorInnen-Teams für Partizipation und Bürgerbeteiligung der Münchner Initiative für Nachhaltigkeit, kurz MIN. In der Stadt und im Habibi Kiosk wird sie sich auf die Suche nach Themen und Perspektiven begeben, die der gängige Diskurs übersieht. Denn wenn wir gemeinsam Zukunft gestalten wollen und fragen: “What Is The City?” — dann brauchen wir antworten von allen Menschen. In München gibt viele Stimmen, die von der Mehrheitsgesellschaft nicht wahrgenommen werden. Die Reihe “The Fittest Will Survive?” (nach Darwin) ist ein Format des Empowerments und wird ihnen eine würdige Bühne bieten. Und wir hören dann einfach mal zu.