Theaterkasse
Maximilianstraße 26-28
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Eine Lesung
Text und Einrichtung: Miriam Tscholl
Trauer und Hoffnung, Isolation und Einfühlung, Sprachlosigkeit und Überlebenskampf zeichnen den Alltag in der Covid-Intensivstation des Klinikums Nürnberg Nord. Was erleben Angehörige in einem letzten Gespräch mit ihren Kindern, Partner*innen oder Eltern, die kurz darauf in ein künstliches Koma versetzt werden? Wie können sie den Tod begreifen, wenn sie ihre Liebsten nicht beim Sterben begleiten dürfen, oder nur durch ein Tablet von zu Hause aus? Wie gehen Pflegende damit um, wenn sie mit sterbenden Patient*innen alleine bleiben?
Auf welche Art und Weise nähern sich Ärzt*innen und Impfverweiger*innen einander an? Wie gehen Pfleger*innen mit Menschen um, die solche Zustände wissend oder unwissend aktiv mitverursachen und manchmal sogar im Sterbebett die Krankheit verharmlosen, leugnen oder hinter allem eine Verschwörung vermuten?
Ausgehend von Gesprächen mit Patient*innen, Angehörigen und Klinikmitarbeiter*innen erzählt diese Lesung aus unterschiedlichen Perspektiven von vier Pandemie-Wellen, vom Leben und Sterben mit dem Coronavirus, von einem unsichtbaren Lebewesen, das nicht nur in der Luft wuchert und mit voller Härte über innere Organe des Körpers und unsere Atemwege herfällt, sondern auch das Gewebe des Sozialen angreift, unser Gemeinwesen vor Zerreißproben stellt und unsere Gewissheiten erschüttert.
In Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Nürnberg und der Schauburg – Theater für junges Publikum München.
Wir danken dem Klinikum Nürnberg Nord und seinen Mitarbeiter*innen für die Gespräche, die Unterstützung und das Vertrauen.
Titel-Foto: Anton Baier