Theaterkasse
Maximilianstraße 26-28
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Lesung und Gespräch mit Fikri Anıl Altıntaş
moderiert von Dîlan Z. Çapan
Fikri Anıl Altıntaş wächst als Sohn türkischer Eltern in einer hessischen Kleinstadt auf. Sein Vater arbeitet als Türkischlehrer, seine Mutter als Reinigungskraft. Es ist eine Kindheit inmitten von Sozialwohnblocks, geprägt von dem drängenden Wunsch, »deutsch« zu sein und der bitteren Enttäuschung über die Realität in Deutschland. Beständig wächst die Sehnsucht, gesehen zu werden und einen eigenen Weg als türkisch-muslimischer Mann zu finden. Dabei ist es vor allem die Beziehung zu seinem Vater, die ihn letztlich vor die Frage stellt: Was bedeutet Männlichkeit überhaupt und wie kann sie jenseits der Klischees verstanden und gelebt werden?
Inmitten von festgefahrenen Narrativen sucht Fikri Anıl Altıntaş in seinem literarischen Debüt „Im Morgen wächst ein Birnbaum“ nach den Zwischentönen. Radikal ehrlich blickt er auf sich und seine Familiengeschichte zurück, um die Gegenwart besser zu verstehen.
Im Habibi Kiosk liest der Autor aus seinem Buch und spricht darüber mit Dîlan Z. Çapan.
Der Abend findet in Kooperation mit und auf Einladung der Amnesty International Anti-Rassismus Gruppe in München statt.
Zum Autor
Fikri Anıl Altıntaş, geboren 1992 in Wetzlar, ist Autor aus Berlin. Er schreibt unter anderem für der Freitag und die taz. In seinen Texten, Vorträgen und Workshops, u.a. für den Gropius Bau, ZDF und das Berliner Ensemble, beschäftigt er sich mit Männlichkeit und Rollenbildern, Antifeminismus und der (De)-Konstruktion von nicht-weißen, muslimisch gelesenen Männlichkeiten in Deutschland. Auf Instagram schreibt er unter @_faanil über die Überwindung patriarchaler Strukturen und bricht mit Sehgewohnheiten. Er ist ehrenamtlich als #HeForShe Deutschland Botschafter von UN Women Deutschland aktiv. Im April 2023 erschien sein literarisches Debüt „Im Morgen wächst ein Birnbaum“ – die persönliche und familiäre Spurensuche nach der Frage: was bedeutet Männlichkeit?
Zur Amnesty International Anti-Rassismus Gruppe München
Im Bewusstsein, dass Rassismus in Deutschland ein strukturelles und gesamtgesellschaftliches Probleme ist, versucht die Gruppe Räume zu schaffen, die sich damit auseinandersetzen und gegenseitiges Empowerment zu unterstützen. Dazu hat die Gruppe in der Vergangenheit u.a. mit Selbstorganisationen in München zusammengearbeitet und rassifizierten bzw. mehrfach marginalisierten Künstler*innen durch von ihr organisierte Veranstaltungen eine Bühne gegeben. Der Fokus liegt dabei auf Deutschland und besonders München.