Theaterkasse
Maximilianstraße 26-28
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Von Julia Wahren und Rudolf Herz
Boris Lurie, 1924 - 2008, Bildkünstler, KZ-Überlebender, NO!art-Gründer, New Yorker aus Riga. Und Autor: Sein Band “Geschriebigtes, Gedichtigtes” verschmilzt ungeschönte Erzählung, Poesie und böse Leichtigkeit wie kaum ein Werk, das vom Überleben im und nach dem Holocaust handelt. „Die Grundlagen meiner künstlerischen Erziehung erwarb ich in KZs wie Buchenwald“, schrieb Lurie. Er collagiert Bilder von Leichenbergen mit Pin-ups, attackiert Faschismus, Rassismus und den Sexismus der Konsumgesellschaft. Rohe Erzählung, unbändige Sprachgewandtheit und spielerische, von Musik durchdrungene Poesie.
“Lurie’s Lyrics” ist eine experimentelle Bühnenproduktion, die Luries Schriften zum Klingen bringt. Der Abend würdigt einen großen Nonkonformisten, der nicht vordergründige Sinnstiftung wollte, sondern, so Volkhard Knigge von der KZ-Gedenkstätte Buchenwald, „Aufschrei und Konfrontation“.