Diese Seite ist noch nicht in Leichte Sprache übersetzt. Sie wird jetzt in Alltagssprache angezeigt.

Foto: Zita Frohloff

MK:

Blickpunkte #3 „Auf nach Woanders”

Theater trifft Film- Eine Screeningreihe

 Werkraum
 26.9.2024
 Werkraum
 26.9.2024

Entsprechend dem Motto der neuen Spielzeit „Auf nach Woanders“ widmet sich die dritte Ausgabe unserer Kooperation von MK: Mitmachen mit der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF) den Themen Heimat, Weltraum, Identität und Zugehörigkeit. Wer sind wir und wie können wir traditionelle Identitätsnarrative künstlerisch weiter- und neu erzählen?

Am Abend des 26. September präsentiert Blickpunkte #3 eine Auswahl an Kurzfilmen von HFF-Student*innen, die sich auf dokumentarische, fiktionale oder abstrakte Weise den Themen Heimat und Weltraum nähern und die wir im Kontext des Theaterstücks „Mia san Mia“ von Marco Layera und Martín Valdés-Stauber betrachten wollen. Im Anschluss an die Filmvorführungen wird es Zeit und Raum für ein offenes Gespräch mit den Filmschaffenden, Beteiligten der Produktion „Mia San Mia“ und dem Publikum geben. Gemeinsam möchten wir uns mit den Geschichten und Fragen beschäftigen, die die Filme und das Theaterstück aufwerfen und sie miteinander in einen Dialog treten lassen. Der Schauspielstudierende Enes Şahin von der Otto Falckenberg Schule wird den Abend mit „Şahin Tunes“ musikalisch begleiten.

Ablauf
19:00-19:30
Einlass, Snacks & Getränke
19:30-19:45
Live-Musik von Enes Şahin
19:45-21:00
Vier Kurzfilme
21:15-22:15
Fragen & Antworten mit den Filmschaffenden, Beteiligten des Theaterstücks „Mia san Mia“ und euch!
Filmprogramm
Film 01
„Dreaming Bodies“ (04:16 min)
von Vivian Bausch und Ella Knorz

Ein innovativer Film, der mithilfe von einer Wärmebildkamera und künstlicher Intelligenz unsere Körperwahrnehmung neu interpretiert.

Regiekommentar: In unserem Kurzfilm versuchen wir Identitätsfragen und die Art und Weise, wie wir unseren Körper sehen, fühlen und wahrnehmen, zu erforschen.

Ella Knorz und Vivian Bausch sehen sich nicht nur ähnlich, sie machen auch gemeinsam Filme und studieren an der HFF München. Als Duo drehen sie seit 2020, zum Beispiel hinter der Kamera bei dem Langspielfilm „Para:Dies“ von Elena Wolff und Julia Windischbauer, nominiert für den Max-Ophüls-Preis 2022.

Film 02
„Hoamweh Lung“ (14:39 min)
von Felix Klee

Durch 3D-Animationen und dokumentarisches Material rekonstruiert der Filmemacher Erinnerungen an den längst verkauften Bauernhof seiner Kindheit.

Regiekommentar: Zur gleichen Zeit als unser Hof verkauft wurde, starb das Pferd Sheila. Ihr Tod verkörperte auch irgendwie meinen Kummer, der mir half, mit dem Verlust meines Zuhauses umzugehen. Der Hof starb mit dem Pferd. Während der dreijährigen Arbeit an dem Film habe ich begonnen, meine Vorstellung von unserer Heimat zu rekonstruieren, einem Ort, den es nicht mehr gibt und den es in dieser Form vielleicht gar nie gegeben hat. Für mich ist Heimat nicht nur die Vergangenheit, die sich an einem Ort anreichert und ansammelt, sondern auch eine utopische Sehnsucht nach einem Ort, der (noch) nicht existiert. „Hoamweh Lung“ ist ein Versuch, mein Heimatgefühl in die Zukunft zu erweitern. Einen Raum für die Sehnsucht zu schaffen, in dem sie existieren kann –unverwirklicht und zerbrechlich.

Felix Klee lebt und arbeitet in München, wo er derzeit Regie für Dokumentarfilm und Montage an der HFF München studiert. Von 2020 bis 2022 war er Mitglied des Youth Advisory Boards des Locarno Film Festivals. Er ist Absolvent der Akademie der Bildenden Künste München, wo er zeitbasierte Medien bei Prof. Julian Rosefeldt und Malerei bei Prof. Pia Fries studierte. Er hat Malerei bei Prof. Thomas Hartmann an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg studiert und war Gaststudent an der Universidad de las Artes Aguascalientes Mexico.

Film 03
„Die Würstchen“ (13:18 min)
von Vincent Jost

In „Die Würstchen“ versucht Tim sich in eine dörfliche Fußballmannschaft zu integrieren, die ihn von Anfang an in die Mangel nimmt. Er scheint einfach nicht denselben Tonfall wie die anderen Jungs zu beherrschen. Auch untereinander behandeln sich die Jungs auf eine Art und Weise, die Tim sehr befremdet. Langsam wird er immer tiefer in deren kleine Machtspielchen hineingezogen und schafft es schließlich nicht mehr, sich ihnen zu entziehen.

Regiekommentar: „Die Würstchen“ erzählt von jungen Männern, die in ihrer Männlichkeit verunsichert sind, sich in einer Krise befinden. Wir haben uns diesem Phänomen auf eine komödiantisch-absurde Weise genähert, da im Rückblick die eigenen Erfahrungen mit diesem Thema ähnlich absurd und teilweise sogar lustig erscheinen. Der Film bietet am Ende keine Lösungen an, wie man aus diesen immer gleichen Verhaltensmustern ausbrechen könnte. Wir hoffen aber, einen kleinen Perspektivwechsel bieten zu können, der gleichermaßen unterhaltsam wie unangenehm ist.

Vincent Jost, Jahrgang 1999, absolvierte nach seinem Abitur in Frankfurt/Main ein Jahr als Regieassistent am Theater. Danach arbeitete er in Berlin als Schnittassistent beim Fernsehen. Seit 2021 studiert er Regie für Kino- und Fernsehfilm an der HFF München.

Film 04
„KAFANA NA BALKANU / BALKAN BABY“ (18:35 min)
von Boris Gavrilović

Martinas Sommerurlaub am Starnberger See nimmt eine Wendung, als sie auf die junge Dunja trifft. Dunja ist selbstbewusst, unangepasst und vor allem steht sie zu ihrer jugoslawischen Herkunft – im Gegensatz zu Martina. Plötzlich ist Martina gezwungen, sich mit einem Teil ihrer Identität auseinanderzusetzen, den
sie ihr Leben lang verdrängt hat.

Boris Gavrilović wurde 1996 in Belgrad, Serbien, geboren und kam mit
zwölf Jahren nach Deutschland. Nach einem Designstudium begann er 2020
sein Spielfilmregie-Studium an der HFF München. Der Kurzfilm „KAFANA NA BALKANU“ hatte seine internationale Premiere auf dem Clermont-Ferrand
Filmfestival und gewann den Publikumspreis sowie den zweiten Preis der Jury im Deutschen Wettbewerb von Interfilm Berlin 2023.