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Porträt der Sängerin Katharina Kollmann alias Nichtseattle mit ihrer Band. Fünf Personen stehen nebeneinander vor einer hellen Wand und blicken in die Kamera. Die Bandmitglieder tragen Kleidung in neutralen Farben, Katharina trägt eine rote Bluse.

Foto: Sascha Schlegel Foto:

MK:

Nichtseattle

Wundschlaue Lieder zur Selbstbehausung innerhalb der Prekarität.

 Werkraum
 8.6.2024
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Katharina Kollmann hat eine Stimme, der sich Mensch nur schwer entziehen kann. Das haben all jene zu spüren gekriegt, die ihren Solo-Auftritt im Oktober bei der Geburtstagsgala ihres Labels Staatsakt erleben konnten. Wäre ein Haar auf den Boden gefallen — der ganze Saal hätte es bemerkt. Doch es fiel kein Haar, denn die Zeit stand still. Wir lauschten einnehmender Musik mit Melodieführung im Fluss der Gedanken und Gefühle. Ganz nebenbei wurden wir Zeug*innen von Wunderheilungen einiger im Raum anwesender Deutschpop-Allergiker*innen.

Der Name Nichtseattle ist eine Reminiszenz an das Lied von Tocotronic. Der Name funktioniert auch als Metapher für einen Ort, von dem man stammt bzw. eben nicht stammt. Kollmann sagt dazu: „Man könnte genauso gut auch Nichtamerika, Nichtfilm, Nichtzukunft oder Nichtwennsienichtgestorbensind sagen.“

Seit 2017 veröffentlicht Kollmann Musik unter dem Namen Nichtseattle. Die in Berlin-Karlshorst aufgewachsene Liedermacherin hatte unter dem Namen Lake Felix schon vorher englischsprachige Musik herausgebracht, begann mit Nichtseattle aber, Musik in deutscher Sprache zu schreiben. Nach ihrem ersten, selbstveröffentlichten Album „Wendekid“ (2019) erschien 2022 ihr zweites, vielbeachtetes, Album mit dem Titel „Kommunistenlibido“ — erstmals auf dem Label Staatsakt. “Frau Sein“ heißt die erste Singleauskopplung von Nichtseattle aus ihrem am 12. April 2024 erscheinenden neuen Doppel-Album „HAUS“. Es beinhaltet zwölf neue Lieder, die sie mit ihrer Band und ihrem Chor aufgenommen hat. Zwölf neue Lieder, die sie mit Band und meist ohne Chor auf die Bühne bringen wird. Zwölf neue Lieder, auf die wir sehr gespannt sind.

Präsentiert von

Pressestimmen

„Trotzdem glaubt man auch beim Hören ihrer neuen Songs, man wäre mit ihr allein im Raum, so viel Intimität entsteht in ihnen. Umso unmittelbarer erwischen sie einen dann.“

Andreas Borcholte, Spiegel.de — Album der Woche • 12.4.24

„‚Haus‘ heißt das neue Album von Nichtseattle, die spätestens seit dem Vorgängeralbum ‚Kommunistenlibido‘ zu den großen Songschreiberinnen unserer Zeit gehört.“

Berthold Seliger, ND • 11.4.24

„Worte und Sätze, die auf HAUS […] wieder aus dem Privaten das Politische entwickeln, aus dem Alltag zur feministischen Praxis kommen und aus dem Überleben zum Leben finden. Und zwar dermaßen schlüssig, wortmächtig, einfühlsam, kunstvoll mäandernd und doch auf den Punkt, wie man es hierzulande zuletzt vielleicht von Maike Rosa Vogel gehört hat.“

Thomas Winkler, Musikexpress.de — Album der Woche • 12.4.24

„Mit Haus hat sich Nichtseattle einen Platz am Tisch der deutschen Singer-Songwriter*innen erobert, die gerne als Orakel für die sich ändernden Zeiten befragt werden. Denn das Scheitern, das sie in ihren Liedern erzählerisch beschreibt, ist universell.“

Jürgen Ziemer, der Freitag

„Die Texte von Nichtseattle wirken nach. Sie sind bildstark, etwa wenn sie sich als immer noch Sportbeutelkind bezeichnet, das stundenlang allein nachhause geht, und sich den Beutel um die eigenen Beine schlägt. Während der Kopf oft noch gar nicht so richtig begreift, worum’s in einem Song geht, hat das Herz irgendwie sofort verstanden. Es geht um das Leben als Frau, das Leben und Wohnen im Kapitalismus, in Berlin, um eine Sehnsucht nach Solidarität auf dieser Welt, die unser aller ‚Haus‘ und Zuhause ist.“

Zündfunk — Album der Woche • 11.4.24