
DER SPIELER
Das beginnende 21. Jahrhundert ist eines der schroffen Gegensätze. Sie kristallisieren sich zumal an der Verteilung des Wohlstands, der gegen jede sozialpolitische Hoffnung nicht zur gleichmäßigen Verteilung neigt. Dass dies wiederum keine Erfindung unserer Zeit ist, davon erzählt auch „Der Spieler“. Auch Dostojewskis 19tes Jahrhundert kannte schon das Nebeneinander von adligem Großgrundbesitzer und Krämer, von Spekulant und niederem Personal. Und es kannte die Macht des Geldes als die Währung, die Zugehörigkeit zu jenem oder eben dem anderen Leben verschaffte.
Aleksej Iwanowitsch, der Hauslehrer, tritt an, gegen diese allumfassende und schicksalsbestimmende Macht Geld zu wetten. Dazu begibt er sich hinein in die Welt, die radikal in ihrem Bann steht: in die Welt der Casinos und der Glücksspiele. Dort, in Roulettenburg, will er die Gegenmacht suchen, die alles andere bezwingt. Die alle Schulden tilgt und alle Schuld begleicht. Um endlich dann: zu leben und zu lieben. Ohne Voraussetzungen, Vorbedingungen, Grenzen. Ohne: wie hoch ist mein Wert und wie viel bin ich Dir wert. Das wäre eine Zukunft, die gewiss auch Mischa und Nadja, seinen Schülern, gefiele. Und Polina, die er liebt. Um sie geht es ihm, wenn er spielt. Und spielt. Und nur noch ein einziges Mal spielt.
Christopher
Rüping, 1985 geboren, inszeniert zum ersten Mal an den Münchner
Kammerspiele, deren Hausregisseur er von der kommenden Spielzeit an
sein wird.
„Der Spieler“ - in der Übersetzung von Swetlana Geier
Premiere am 17. Dezember 2015




