Theaterkasse
Maximilianstraße 26-28
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+49 (0)89 / 233 966 00
theaterkasse@kammerspiele.de
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„What will happen after that, only time will tell …“
Nach einem Sturm herrschen meist andere Regeln. Alles ist aufgewirbelt, kein Steinchen steht mehr auf dem anderen. Die Welt erscheint in neuem Licht, sieht auf einmal anders aus, etwas verschoben vielleicht. Ein Sturm kann zerstören und durcheinanderbringen, er durchbricht das Gewohnte und zwingt uns dazu, innezuhalten. Die Schritte durch das neu geschaffene Chaos werden etwas vorsichtiger, der Sturm bringt vielleicht auch die Chance auf einen Neuanfang. Alles noch einmal von vorn.
Wie Dorothy im „Zauberer von Oz“, die von einem Wirbelsturm in das Land hinter dem Regenbogen gebracht wird, wandelt auch Viola in Shakespeares „Was ihr wollt“ nach einem Sturm auf hoher See in einer fremden, ihr unbekannten Welt. Um darin nicht aufzufallen, heckt sie einen mutigen Plan aus: Sie verkleidet sich als Mann und nennt sich Cesario. In dieser Verkleidung heuert sie am Hof des Herzogs Orsino an. Der ist schon seit längerem unglücklich verliebt in die Gräfin Olivia und schickt nun Viola-Cesario los, um bei Olivia für ihn zu werben. Nur verliebt sich Olivia dann in Cesario …
Shakespeares Komödie untersucht bereits um 1600, was es heißt, in einem anderen Geschlecht zu erscheinen, und streut eine Prise Liebeswirrungen mit in das große Verwechslungsspiel. Hier lieben alle jemand anderes und niemand ist wirklich, wer er oder sie zu sein scheint. Aber was ist das eigentlich, Liebe? Und was soll das sein, Geschlecht? Was macht uns zu Mann und Frau? Und was bringt uns dazu, sich in einen anderen Menschen zu verlieben?
In Illyrien herrscht große Verwirrung:
Orsino liebt Olivia. Olivia liebt Cesario, der eigentlich Viola ist. Viola liebt Orsino. Andrew liebt Olivia und Maria und irgendwie vielleicht auch ein bisschen Sir Toby. Sir Toby liebt Andrew – und das Trinken und Feiern. Maria liebt vielleicht alle irgendwie, aber vor allem will sie lieben, will „Liebe ganz tief in ihre Knochen pressen“. Sebastian liebt seine Schwester Viola und Antonio liebt Sebastian, aber auf eine andere Art. Viola liebt auch ihren Bruder Sebastian, glaubt aber, er sei ertrunken, und trauert deswegen um ihn. Das verbindet sie wiederum mit Olivia, die ebenfalls um einen verstorbenen Bruder trauert. Viele Liebeswirrungen und ein einziger Knoten, den nur die Zeit auflösen kann.
Schon bei Shakespeare ist das Spiel im Spiel im Text verankert. Die Frage danach, wer eigentlich eine Rolle spielt, wie diese zugewiesen wurde, wie man sich von ihr befreit, zieht sich wie ein rosaroter Faden durch das Stück. Es ist kein eigener Handlungsstrang und verblasst auch immer wieder und dennoch ist es ein solcher Faden, den es sich zu verfolgen lohnt, denn er verankert uns ganz konkret im Theaterraum mit den Spielenden auf der Bühne – und auch miteinander in der Gegenwart. Wer spielt hier eine Rolle?
Regisseurin Lies Pauwels hat Shakespeares Text eigene Texte hinzugefügt. Sie werfen Fragen auf, spitzen zu, geben einigen Figuren noch eine ganz andere Tiefe. Denn auch wenn es im Elisabethanischen Zeitalter üblich war, in einer Komödie einen tragenden Handlungsstrang zu haben, der sich mit Liebe, Heirat und Zuneigung beschäftigt, und einen Nebenstrang, der eher humorvoll die anderen, niederen Figuren, vorstellt, ist es bei „Was ihr wollt“ doch eigentlich so, dass tatsächlich alle ihre eigenen Abgründe haben, so lustig sie auch anzuschauen sein mögen. Gerade diese Abgründe sind es, die die Arbeit der belgischen Regisseurin so besonders machen. Warum versuchen wir durch Grausamkeiten und Späße zu überspielen, was uns eigentlich bewegt? Und wieso können wir einander nicht sagen, was wir fühlen? Die Figuren sind alle geplagt von unerfüllter Liebe und Sehnsucht nach Verbundenheit. Keine von ihnen scheint die Möglichkeit zu bekommen, eine Verbindung einzugehen. Manche von ihnen schaffen es, ehrlich zu sein und ihr Herz zu öffnen, nur um dann grausame Ablehnung zu erfahren. Doch was wäre, wenn wir alle einmal unsere Masken fallen lassen und uns wirklich begegnen?
– Theresa Schlesinger
I don’t mind living in a man’s world, as long as I can be a woman in it.
Antonio liebt Sebastian. Sebastian liebt Viola. Viola liebt Orsino. Orsino liebt Olivia. Olivia liebt Cesario. Malvolio liebt Olivia. Toby liebt Andrew. Andrew liebt Maria. Andrew liebt Olivia.
Wen liebst du?
Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird.
Hörempfehlung. Hören Sie die Shakespeare Expert*innen Kourtney Smith und Elyse Sharp im Gespräch über frühneuzeitliche Konzepte von Gender und Queerness und wie sie das Schreiben von Twelfth Night beeinflusst haben könnten.
Shall I compare thee to a summer’s day?
Thou art more lovely and more temperate:
Rough winds do shake the darling buds of May,
And summer’s lease hath all too short a date;
Sometime too hot the eye of heaven shines,
And often is his gold complexion dimm’d,
And every fair from fair sometime declines,
By chance or nature’s changing course untrimm’d:
But thy eternal summer shall not fade,
Nor lose possession of that fair thou ow’st,
Nor shall Death brag thou wand’rest in his shade,
When in eternal lines to time thou grow’st.
So long as men can breathe or eyes can see,
So long lives this, and this gives life to thee.
I think everybody should be nice to everyone.
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