c
Robert Haas
c
Edward Baierle

Peter Pichler

Ein außergewöhnlicher Musiker an einem außergewöhnlichen Instrument: Peter Pichler aus München ist ein Grenzgänger zwischen verschiedenen Kunstformen und einer der wenigen Musiker weltweit, die das Trautonium bzw. Mixturtrautonium virtuos beherrschen. In jedem Fall ist er der einzige Künstler, der den Urvater der Synthesizers regelmäßig auf die Bühne bringt. Seiner Biographie und seiner Neugier ist es geschuldet, dass er dabei die Vielseitigkeit dieses Instruments in unterschiedlichsten musikalischen Genres fast vollkommen ausspielt.

Pichler spielt sowohl zeitgenössische und klassische Literatur für das Trautonium und Mixturtrautonium als auch Filmmusiken und eigene Kompositionen. Er holt die charakteristischen Klänge dieses Wegbereiters der elektronischen Musik aus dem Museum und bringt sie in die moderne Musikwelt. Bereits mit knapp 14 Jahren fand Pichler in der Punkband CONDOM ein Ventil für seine künstlerische Haltung. Die provokanten Texte führten nicht nur zur Zensur der ersten

Single, sondern auch zu seiner Verhaftung wegen »obrigkeitsbeleidigendem Textgut«. Pichler studierte klassische Gitarre und Renaissance-Laute an der Universität Mozarteum Salzburg, am Leopold-Mozart-Konservatorium in Augsburg und an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Er ist Preisträger des Bayerischen Förderpreises der Landeshauptstadt München sowie anderer Auszeichnungen. Als Komponist, Musiker, Musikalischer Leiter und Arrangeur war u.a. bei Produktionen von Peter Licht, Funny van Dannen und Hans Söllner beteiligt. Zudem wirkte er an Theaterinszenierungen, etwa an den Münchner Kammerspielen, als Komponist und musikalischer Dramaturg mit. In den 1990er Jahren tourte Pichler mit seiner Avantgarde-Popband NO GOODS durch Europa. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnet Pichler als »derzeit wohl den größten lebenden Trautonium-Virtuosen«.