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Maximilianstraße 26-28
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theaterkasse@kammerspiele.de
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„Die Verteidigung des Paradieses“ ist ein Roman von Thomas von Steinaecker, der 2016 für den Deutschen Buchpreis nominiert war. Der Regisseur Gernot Grünewald inszeniert die dystopische Erzählung als installativen und immersiven Theaterparcours.
Nachdem der Großteil Deutschlands nach einer Klimakatastrophe zerstört ist, lebt Heinz mit fünf weiteren Überlebenden auf einer Alm in Bayern. Sie bewirtschaften das Land, halten Kühe und Schweine und kämpfen gegen das Vergessen und Vergessen-Werden. Geschützt werden sie von einem sogenannten „Shield“ – einer künstlichen Kuppel, die die Menschen vor Sonne und unerträglicher Hitze abschirmen soll. Ihr Shield scheint das einzig noch funktionierende zu sein, denn in den umliegenden Gegenden ist Chaos ausgebrochen – schon jahrelang haben sie keinen Menschen mehr getroffen. Sie wissen nicht, ob und wenn ja, wo es noch weiteres Leben auf der Erde gibt und wie gefährlich es außerhalb ihres kleinen Kosmos wirklich ist. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und irgendwann sind auch sie gezwungen, ihr Paradies zu verlassen und sich auf eine ungewisse Reise zu begeben.
Die Geschichte beginnt an Heinz 15. Geburtstag. Von dem Oberhaupt der Gruppe bekommt er einen Stapel Hefte und einen Stift geschenkt mit dem Auftrag, von nun an alles aufzuschreiben. Das tut Heinz fortan und was er aufschreibt, das erfahren wir (und zwar nur das). Er wird Chronist der Ereignisse und Bewahrer der Geschichte der vermeintlich letzten Menschen. „Die Verteidigung des Paradieses“ stellt die Frage, woher das Bedürfnis der Menschen nach dem Schreiben, dem Festhalten, dem Erzählen kommt. Gernot Grünewald überträgt die Geschichte von Heinz in verschiedenste künstlerische Formen. Mit Schauspiel, Live-Film, Virtual Reality, Hörspiel, Immersion nähern wir uns Heinz subjektiver Perspektive an und untersuchen die Mittel des Erzählens.
„Wie steht der Mensch zur Kunst, warum braucht der Mensch die Kunst? Was ist das für eine Situation, wenn ich eigentlich verhungere oder weiß, dass ich am nächsten Tag sterben werde und mir dann noch Geschichten ausdenke? Ist das nicht etwas eigentlich komplett Absurdes? Oder liegt vielleicht gerade darin der Triumph und das, was den Menschen ausmacht, dass er in völlig ausweglosen Situationen auf so etwas Überflüssiges und Absurdes und Wunderschönes verfällt wie eben eine Geschichte aufzuschreiben, ein Märchen.“
– Thomas von Steinaecker
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott.
Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden,
und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.
In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht leuchtet in der Finsternis,
und die Finsternis hat es nicht erfasst.
– Evangelium, nach Johannes 1,1-18 // „Die Verteidigung des Paradieses“
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