Theaterkasse
Maximilianstraße 26-28
Mo-Sa: 11:00 – 19:00 Uhr
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Lecture Performance über Hände und Begehren
Erzähl mir vom Weichsten und vom Härtesten, das du je berührt hast. Öffne deine Hände für mich.
HANDJOB ist eine Lecture Performance über das Zusammenspiel von Händen und Begehren. Wir sammeln Wissen und Impulse von Profis, die sich mit HÄNDEN ausdrücken – durch Tätowierung, Schmuck, Nail Art – sowie durch performative Praktiken und Tanz, in denen HÄNDE und/oder BEGEHREN eine zentrale Rolle spielen. HANDJOB bringt dich zum Lachen und wird dich überraschen.
Erzähl mir davon, wie ich Druck, Vibration, Temperatur, Form, Gewicht, Volumen und Oberflächenstruktur spüre. Von den Exterozeptoren, den Haarfollikelsensoren, den Merkel-Zellen, Ruffini-, Meissner- und Vater-Pacini-Körperchen in meiner Hand. Davon wie ich auch Kraft, Position und Bewegung wahrnehme – beim Berühren oder Fast-Berühren – wenn ich meine Hand über deinen Arm schweben lasse – ohne Berührung, aber nah genug, dass du meine Wärme spürst.
Sag mir, wo du berührt werden willst – und wo nicht. Kannst du meine Hand halten? Öffne sie. Findest du raue, vernarbte, gepflegte, schmutzige, von-arbeit-gezeichnete, haarige, glatte, kleine oder große Hände attraktiv?
Seongji Jang
Sascha Malina Hoffmann
Seongji Jang (they/them) ist Bühnenbildner*in und Animationsfilmmacher*in, deren künstlerische Praxis sich auf Materialität, Queerness und verkörperte Erzählformen konzentriert. They erforschen die Hand als Ort von Arbeit, Erinnerung, Fürsorge und Begehren.
Für die installative Performance BUTCHPOSITION“, die 2024 am Staattheater Darmstadt entstand untersuchte they maskuline, queere und
trans* Sexualität über die Animation von Gesten und Händen. Derzeit arbeitet they an dem Langzeitprojekt „On the Palm, Sleeping Souls“, das sich mit Händen, Arbeit, Sexualität und Care auseinandersetzt. Das Projekt nimmt dabei performative, videokünstlerische und installative Gestalt an.
Geboren in Seoul, studierte Seongji Animation an der Korean National University of Arts und Bühnenbild an der UDK Berlin. They arbeitete in den letzen Jahren unter anderem am Schauspiel Köln, Deutschen SchauSpielHaus Hamburg, Ballhaus Naunynstraße, Staatstheater Darmstadt und den Münchner Kammerspielen. seongjijang.com
Sascha Malina Hoffmann (they/them) macht Theater und Performances und interessiere sich dabei für Lebensrealitäten und Gegenrealitäten- für digitale, topographische und andere mehr-direktionale Dramaturgien. Das heißt offenere Erzählräume, in denen sich Spieler-, Tänzer-, Techniker_innen und das Publikum bewegen und begegnen. Inhaltlich geht es dabei oft um Macht und Gewalt, sowie um Fragen nach Widerständigkeit.
Arbeiten, die während und nach dem Studium (Otto Falckenberg Schule, München, Regie) entstanden, wurden unter anderem am Staatstheater Darmstadt, Staatstheater Mainz, PAD (Performing Arts und Digitalität) Festival, Berliner Ringtheater, Körberstudio Junge Regie, den Münchner Kammerspielen, der Tanzfaktur Köln, und auf Kampnagel Hamburg gezeigt.
Seit der Hormonersatztherapie mit Testosteron wachsen auf Saschas Händen immer mehr Haare, auch die Haut verändert sich - wird dünner - die Adern darunter sichtbarer. Menschen denken jetzt, diese Hände packen härter an und zu.
Denise Lim (she/they) ist eine Tänzerin und Choreografin aus Singapur, die in Berlin lebt und in den Bereichen Theater, Film und ortsspezifische Arbeiten arbeitet. Ihre kollaborative Praxis erforscht die Begegnung des Körpers mit Objekten und Umgebungen - wie er formt und geformt wird, Nähe, Vergnügen und den Blick einlädt und widersteht. Durch Improvisation und auf Partituren basierende Methoden kultiviert sie gesteigerte Zustände der Präsenz und experimentelle Formen des Beobachtens. Kürzlich hat Denise ihre Forschungen durch das Studium der traditionellen thailändischen Massage in Chiang Mai vertieft, ihren somatischen Ansatz erweitert und Berührung und Intimität in der Bewegungspraxis erkundet.