MK:

Mein kleines Prachttier

nach dem Roman von Lucas Rijneveld
Aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen

 Schauspielhaus
 Premiere: Juni 2026
 Do-Sa: 15-45 €, So-Mi: 10-40 €, unter 30 Jahren jede Platzkategorie: 10 €
 Schauspielhaus
 Premiere: Juni 2026
 Do-Sa: 15-45 €, So-Mi: 10-40 €, unter 30 Jahren jede Platzkategorie: 10 €

In the name of Love

Wie wird aus Liebe Gewalt? An welchem Punkt verwandeln sich Sehnsüchte in Übergriffe? Wie können wir den Gewaltmechanismen, die unsere Gesellschaft prägen, entkommen und was können wir ihnen entgegensetzen?

Die Geschichte eines Tierarztes und seiner ‚Auserwählten‘ – der jungen Tochter eines Bauern, ist eine große Liebesgeschichte an den Grenzen des Sagbaren. Es ist eine hoch ambivalente Innenschau in eine klaustrophobische Welt, wo Begehren und Liebe zwischen den beiden zu Gewalt wird. Und es ist ein Text, der der Sehnsucht nach Worten in einer Welt der Sprachlosigkeit und Stille einen Raum gibt.

Regisseurin Leonie Böhm, bekannt für ihre radikale Entkernung klassischer Werke, kehrt nach ihren Arbeiten „Räuberinnen“ und „Yung Faust“ an die Münchner Kammerspiele zurück und nimmt diesmal einen zeitgenössischen Text als Ausgangspunkt. In ihrer Arbeit konzentriert sie sich darauf, mit ihren Darsteller*innen einen intimen Raum auf der Bühne zu schaffen, um verschiedene Formen des Zusammenlebens auszuprobieren – radikal offen und verletzlich.

Auf der Suche nach einem Dialog und Miteinander, was nicht neue Gewalt reproduziert, geht es um Liebe und um die unbedingte Notwendigkeit in ein anderes Miteinander zu kommen.

„Das Spektakuläre an „Mein kleines Prachttier“ ist für mich, dass eine Autor*innenperson sich eine Täterperspektive imaginiert, die etwas leistet, was dazu beiträgt, dass die Themen die darin verhandelt werden, den Diskurs und das Nachdenken darüber verändern. Diese Täterperspektive zeigt sich aufs Äußerste, erklärt sich, stellt sich zur Disposition, versucht sich zu versprachlichen, versucht sich zu erkennen, versucht sich verletzlich zu machen. Sich zur Disposition stellen, sich in die Sichtbarkeit zerren mit allem Denken, Fühlen und Handeln – das ist der politische Akt, der in diesem Buch versucht wird und der einerseits fiktional ist und andererseits mein Denken real verändert.“

– Leonie Böhm