Foto: Hana Reintges

MK:

Blickpunkte #5 „Was ihr wollt“

Theater trifft Film – Eine Screeningreihe in Kooperation mit Studierenden der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF)

 Habibi Kiosk
 19.6.2025
 Eintritt frei
 Habibi Kiosk
 19.6.2025
 Eintritt frei

Neue Filme aus der HFF

Die fünfte Ausgabe der Blickpunkte-Reihe am 19. Juni 2025 im Habibi Kiosk ist inspiriert durch die Produktion “Was ihr wollt“ in der Regie von Lies Pauwels, die ab dem 7. Mai 2025 in den Kammerspielen zu sehen ist.

Blickpunkte#5 präsentiert an diesem Abend ausgewählte Filme von HFF-Student*innen, die sich thematisch an die Theaterproduktion anknüpfen lassen.

Im Anschluss an die Filmvorführungen wird es Zeit und Raum für ein offenes Gespräch mit den Filmschaffenden, Beteiligten der Produktion „Was ihr wollt“ und dem Publikum geben. Gemeinsam sprechen wir über die drängenden Fragen, die die Filme, sowie die Theaterproduktion aufwerfen.

Mehr zu den Filmen
Inhalte und Regiekommentare
Film 1
Schwanensee
Von Stella Traub

Wenn wir krank sind, ist alles, alles was wir wollen nur eins - nicht mehr krank sein. Die Filmemacher*in sieht einen Schwan im Ententeich und träumt mit Long Covid vom Reich der Gesunden. Ein Essay der von verzauberten Kranken und träumenden Vögeln handelt.

Regiekommentar

Als ich Long Covid bekam, dachte ich, mein Leben, wie ich mir das bisher vorgestellt habe, ist zu Ende. Filmemachen ist zu Ende. Das Einzige, was ich am Tag von meiner Kraft her tun konnte, war dieser eine kleine Spaziergang um den Ententeich herum. Also nahm ich meine Kamera und versuchte, aus diesem einen Moment am Tag, an dem ich meine Wohnung verlassen konnte, etwas Filmisches zu schaffen und die Bilder mit einem Essay meiner Gedanken zu verweben.

Stella Traub wurde 1996 in Öhringen geboren. Stella ist freie Fotograf*in und Filmemacher*in und studiert seit 2018 Dokumentarfilmregie an der HFF München. Ihre Arbeiten beschäftigen sich mit queerfeministischen sowie sozialpolitischen Themen.

Film 2
Das Zittern der Aale
Von Maximilian Weigl

Kunststudentin Eli (26) trifft, während sie Fotomotive für ihre Abschlussarbeit sucht, auf ihren Schwarm Stella (28). Eli verbringt mit ihr einen romantischen Sommertag in München, bei dem sich die beiden endlich näher kommen. Doch Stella, der geheime Grund von Elis Abschlussarbeit, hat eigentlich vor am nächsten Tag zu ihrem Freund nach Wien zu ziehen.

Regiekommentar

„Der wahre Versuch besteht nicht darin, eine Geschichte zu erfinden, die der Realität gleicht, sondern die Realität so darzustellen, als sei sie eine Geschichte.“ (Cesare Zavattini)

In das „Zittern der Aale“ geht es mir um ein Gefühl, das ich sehr gut kenne und das ich im Verlauf meines Lebens intensiv gespürt habe. Es ist das Gefühl wie zum ersten Mal verliebt zu sein und das gleichzeitige Versäumnis es der betreffenden Person offen zu sagen, weil die Angst vor Zurückweisung zu groß ist.

Genau in dieser Situation befindet sich Eli, die ihre Liebe nun in einer ganzen Kunstausstellung versteckt hat, ohne Stella je etwas davon erzählt zu haben: Bis Stella auftaucht und zum ersten Mal die Hoffnung, dass es doch noch etwas werden kann zwischen den Beiden real wird. Wir als Zuschauer*innen erleben wie im echten Leben aus der Perspektive der hoffnungslos verliebten Eli jede Szene, interpretieren und fragen uns fortwährend: „Gibt es noch Hoffnung auf Liebe?“ Dabei steht die Frage ob Eli sich nur in ihre Kunst über Stella und nicht in Stella selbst verliebt hat, im Raum und löst sich erst dann auf, als klar wird, ob es um mehr als nur Musentum und romantische Projektionsflächen geht.

Ein romantisch überhöhter letzter Sommertag in der nördlichsten Stadt Italiens („München“) liefert die Kulisse für die Hoffnung auf die ganz große Liebe.

Maximilian Weigl gewann 2018 mit der Kurzgeschichte „Wer schmust ist fix zam“ die PULS Lesereihe des bayerischen Rundfunks. Es folgten eigene Lesungen u.a. auf der Leipziger Buchmesse, dem BR PULS Open Air und dem Hörgang Literaturfestival in München. Zudem war er Sänger und Texter der Post-Punk Band ENDLICH RUDERN, die 2018 den offiziellen Titel „Münchner Band des Jahres“ der Stadt München gewann.

Seit Oktober 2019 studiert er in der Abteilung „Drehbuch“ an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Nach seinem ersten Dokumentarfilm „Die Kontrabassprobe“ feierte sein Kurzspielfilmdebüt „lass uns wie früher peperonipizza teilen“ Weltpremiere auf dem Omladanski Filmfestival in Sarajevo. 2024 feierte sein zweiter Kurzspielfilm „Das Zittern der Aale“ Weltpremiere auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis und gewann zweifach den Blaue Blume Award 2025 (beste Regie, bester Film) sowie den Starter Filmpreis der Stadt München 2025.

Nächster Termin 8.7. Englische Übertitel
Was ihr wollt

Fake it till you make it! • Regie: Lies Pauwels • Komödie von William Shakespeare