MK:

„Waiting in Action“

Ein Abend mit Dr. Ofra Rechter über die Schauspielerin Channa Maron
Lecture und Gespräch

 Habibi Kiosk
 12.2.2025
 1 Stunde 30 Minuten
 Eintritt frei
 Habibi Kiosk
 12.2.2025
 1 Stunde 30 Minuten
 Eintritt frei

Channa Maron wird zum gefeierten Kinderstar in Deutschland: 1931 spielt sie mit gerade mal acht Jahren in Fritz Langs „M– Eine Stadt sucht einen Mörder“ und verkörpert im selben Jahr die legendäre Rolle des „Pünktchen“ aus Erich Kästners Roman am Deutschen Theater in Berlin.

Kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 flieht Hanna Meierzak mit ihrer Mutter über Paris ins heutige Israel. Später wird sie dort unter dem Namen Channa Maron als „Königin der Bühne“ gefeiert und erlebt dort weitere Höhepunkte ihres künstlerischen Schaffens. Jäh unterbrochen wird ihre Schauspielkarriere durch das Attentat am Flughafen in München-Riem am 10. Februar 1970, in dem sie schwer verletzt wurde und ihr linkes Bein verlor. Trotzdem steht sie ein Jahr später wieder auf der Bühne. Zeitlebens setzt sich Channa Maron öffentlich für ein friedliches Miteinander im Nahen Osten ein und bleibt als Künstlerin auch in gesellschaftspolitischen Fragen bis zu ihrem Tod 2014 eine wichtige Stimme.

In ihrer Lecture Performance „Waiting in Action“ widmet sich Dr. Ofra Rechter, Philosophieprofessorin und Tochter von Channa Maron der Eröffnungsszene in Fritz Langs Meisterwerk „M“. Indem sie im Vortrag verschiedene Stilmittel des Films analysiert, legt Dr. Ofra Rechter das dem Medium Film eigene Potenzial dar, Realitäten zu erschaffen. Durch Dr. Ofra Rechters Stimme wird auch die Stimme ihrer Mutter wieder hörbar und multipliziert die Frage danach, wie Warten zu einem Akt des Widerstands gegen das Vergessen und des Sichtbarmachens werden kann.

Eine Veranstaltung des Kulturreferates der Landeshauptstadt München in Kooperation mit dem Habibi Kiosk der Münchner Kammerspiele. Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Einweihung des Gedenkorts zum Attentat am Flughafen München Riem am 10. Februar 1970 statt | www.munich1970.de