Campus #21 „Grüß Gott Frau Giehse“

Therese Giehse stand als Schauspielerin Zeit ihres Lebens auf der Bühne. Dort prägte sie eine Vielzahl an Rollen und schrieb Theatergeschichte. Als Kunst der Gegenwärtigkeit ist das Theater jedoch eine flüchtige Erfahrung. Was, wenn mensch Giehse nie auf der Bühne erlebt hat?
Im Archiv der Monacensia befindet sich heute der Teilnachlass von Therese Giehse. Hier ist ihr Nachleben verpackt in Kartons und Aktenmappen, findet sich Giehses persönliches und künstlerisches Erbe in Inszenierungsfotos, Zeitungsartikeln, Programmheften, Notizbüchern und Kalendereinträgen. Mit welchen Interessen blicken wir heute auf diese Materialien? Welche Performanz hat das Nachleben einer Schauspielerin? Felicitas Friedrich, Dramaturgin und Kulturvermittlerin in der Monacensia gibt Einblicke in das Archiv als performativer Gedächtnisort.

In der Persona There Giehse finden sich zahlreiche Themen, die für uns heute empowernd und inspirierend sein können: Therese Giehse als Frau, die sich in der Theaterlandschaft durchgesetzt hat, Therese Giehses politische Aktivität, ihre Queerness, Therese Giehse als Vorbild für ein lebendiges, kinderfreies Leben, Therese Giehse als Butch, Therese Giehses Körper(lichkeit), Therese Giehse als Jüdin, Therese Giehse als Mutter auf der Bühne.

Gemeinsam machen wir uns auf die Suche danach, was jede einzelne Workshopteilnehmer*in interessiert und inspiriert und entwickeln ausgehend von Bildern und Zitaten Szenen, performative Ansätze, Texte oder kurze Videos. Eine Auswahl von Workshopergebnissen wird bei der Gala für Giehse am Abend gezeigt.