Erinnerung und Dialog: Comitato 3 Ottobre

Am 3. Oktober 2013 kenterte vor Lampedusa ein Boot mit über 540 Menschen auf dem Weg von Afrika nach Europa. 368 ertranken, so viele wie noch nie zuvor.

Gina Penzkofer führt – etwas mehr als elf Jahre später – ein Gespräch mit Tareke Brhane, der mit seiner Organisation Comitato 3 Ottobre dafür eintritt, einen jährlichen Gedenktag am 3. Oktober auf nationaler und europäischer Ebene durchzusetzen.

Gerade in Zeiten politischer Unsicherheit und Überforderung erinnert diese Initiative an die Gefahr, dass die Ablehnung und Entmenschlichung von Geflüchteten als vermeintlich einfache Lösung für gesellschaftliche Probleme präsentiert wird. Die gesellschaftlichen Konflikte in Europa werden immer wieder auf dem Rücken der sowieso Gefährdeten ausgetragen. Die Intitative für den 3. Oktober unterstreicht die Dringlichkeit sicherer Fluchtrouten und die große Bedeutung der zivilen Seenotrettung und Geflüchtetenhilfe.

Das Gespräch findet im Rahmen der Ausstellung „Das Floß der Medusa“ im Pavillon 333 statt. Vom 17. Oktober bis zum 3. November können Besucher*innen dort eine multimediale Rauminstallation und Performance von Karen Modrei, Mariko Takahashi und Stefan Winter erleben. Diese setzt sich auf Grundlage des Gemäldes „Das Floß der Medusa“ von Théodore Géricaults mit den Ereignissen vom 3. Oktober 2013 auseinander.