Ein blonder Mann steht an einem Geländer. Im Hintergrund ist eine Straße zu erkennen, er befindet sich wahrscheinlich in einem Verkehrstunnel. Er trägt ein beigefarbenes Hemd, von dem die Ärmel bis zu seinen Ellenbogen hochgekrempelt sind. Seinen Kopf hat er zur Seite geneigt und sieht nicht in die Kamera.

Foto: Tobias Kruse Foto:

MK:

Der Inselmann

Lesung und Gespräch mit Dirk Gieselmann
Moderation: Christina Wolf

 Habibi Kiosk
 28.1.2024
 ca. 1 Stunde
 Eintritt frei
 Habibi Kiosk
 28.1.2024
 ca. 1 Stunde
 Eintritt frei

Anfang der Sechziger in einem entlegenen Teil Deutschlands. Das Ehepaar Roleder zieht auf eine unbewohnte Insel inmitten eines großen Sees. Es ist eine Flucht nach innen, vor der Stadt und der Wirklichkeit. Mit dabei ist ihr Sohn Hans, der auf der Insel ein neues Zuhause findet. Und noch so viel mehr. Bis, mit dem Bescheid der Schulbehörde, die Realität in seine kleine große Traumwelt einbricht und ihn von Insel und Eltern trennt. Es ist der Beginn einer beschwerlichen Odyssee, gelenkt zunächst von gnadenlosen Institutionen des Staates und schließlich dem einen großen, pochenden Wunsch: zurückzukehren auf seine Insel, in die ersehnte Einsamkeit im Schatten der Welt. Doch: Wie wird die Insel, wie werden die Eltern ihn empfangen?

Dirk Gieselmanns Debüt ist die faszinierende literarische Studie eines Insellebens und erzählt von der Sehnsucht nach Einsamkeit in einer Gesellschaft, die das Individuum niemals alleine lässt, im Guten wie im Schlechten. »Der Inselmann« ist ein Roman, der nachhallt, voller berückender Bilder, leuchtender Sätze und magischer Kulissen.

Dirk Gieselmann, geboren 1978, wurde für seine Texte mit dem Henri-Nannen- und dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihm, in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Armin Smailovic, der »Atlas der Angst«. Das gleichnamige Theaterstück wurde im Thalia Theater Hamburg aufgeführt. Gieselmann lebt mit seiner Familie in Berlin.