Theaterkasse
Maximilianstraße 26-28
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Von Elfriede Jelinek
Ein sehr persönlicher Text über den Abschied von der Erde — Falk Richter inszeniert ein dichtes Gewebe aus Text, Musik, Schauspiel und KI-Bildwelten.
Elfriede Jelinek hat ein neues Stück geschrieben. Ihr jüngstes Werk „Asche“ ist ein zutiefst persönlicher Text über den Verlust des geliebten Wegbegleiters, die Angst vor der Einsamkeit, den Zerfall des eigenen Körpers und zugleich auch die Angst vor dem drohenden Ende der menschlichen Zivilisation. Jelinek setzt sich noch einmal mit den großen Schöpfungsmythen auseinander: Was ist die Welt, wie ist sie entstanden, warum ist der menschliche Körper so störanfällig und warum waren wir Menschen auf diesem Planeten nur so unerträgliche „böse Gäste“, die nun bald – wenn der Mensch weiter alle Lebensgrundlagen verwüstet – abtreten müssen. Bloß: wohin? Weil die Götter uns nicht mehr wollen und „die Menschen der Erde nicht gehorsam waren, sondern nur ihren Führern“, erlaubt sich Jelinek ein tragikomisches Gedankenspiel: Warum nicht eine unverbrauchbare Parallelerde schaffen? Ein nie alterndes, nie erkrankendes Ganzes mit einem vollkommenen Körper? Wäre doch praktisch. Man hätte auch das Meer besser gleich aus Plastik hergestellt, so hätte man sich viel erspart. Jetzt haben wir erst sehr viel Plastik hineinwerfen müssen, um zu diesem Schluss zu gelangen. Zwischen sarkastischen Gedankenloopings und bitterer Erkenntnis schwingt dieser berührende Text. Und was blüht uns am Ende? „Doch alles Singen ist nun aus. Und abends, wenn wir schlafen gehen, was machen wir dann? Nicht singen, nicht blühen. An unser Leid denken. Sonst nichts“.
Falk Richter, der zuletzt am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg mit großem Erfolg Jelineks „Am Königsweg“ (Inszenierung des Jahres 2018) inszeniert hatte, widmet sich gemeinsam mit der Bühnenbildnerin Katrin Hoffmann, dem Kostümbildner Andy Besuch, dem Sounddesigner Matthias Grübel und dem Videokünstler Lion Bischof dem neuen Text von Elfriede Jelinek. „Asche“ setzt eine lange Tradition von Jelinek (Ur-)Aufführungen an den Münchner Kammerspielen fort.
„Für jeden, der mit dem Stil der Autorin vertraut ist, geht „Asche“ als Meisterwerk durch, das Richter kongenial in den Griff bekommt.“
Einführung ab 19:30
Anschl. Publikumsgespräch
Einführung ab 19:30