Theaterkasse
Maximilianstraße 26-28
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Nahaufnahme eines heimlichen Vergnügens
Nach einer Kurzgeschichte von Shirley Jackson
Riecht das Böse nach Rosen? — „Die Menschen waren überall lüstern und böse und verkommen und man musste sie im Auge behalten.“
Ein schwerer, betörender Duft von Rosen liegt über der wunderschönen Pleasant Street. Miss Strangeworth liebt ihre Rosen, denn sie bedeuten ihr Zuhause, und ihr Zuhause bedeutet das Strangeworth House in der Pleasant Street. Die scheinbar harmlose Frau ist ein Ankerpunkt in ihrer Nachbarschaft, lebt sie doch schon in dritter Generation hier: Jeder kennt sie, und sie kennt jeden. Doch ahnt niemand, dass die von allen respektierte Miss Strangeworth ein zweites Leben führt. Ihr geheimes Vergnügen wird der Gemeinschaft zum Verhängnis werden.
Die Regisseurin Marie Schleef zoomt in ihren präzise choreografierten und bildstarken Arbeiten auf Vergessenes, Verdrängtes und Unsichtbares. Den beklemmenden inneren Zustand ihrer Figuren übersetzt sie in emotionale Bilder. Schleef entdeckt Shirley Jackson (1916-1965) für die Bühne – eine in Deutschland wenig bekannte US-amerikanische Klassikerin und Meisterin des Unheimlichen. Jackson, die als ‚Queen of gothic fiction‘ gilt, und in ihrer Fiktion Alltagsbeobachtungen mit Elementen des Absurden und Unheimlichen verband, beeinflusste diverse Autor*innen nachfolgender Generationen von Sylvia Plath über Stephen King bis Carmen Maria Machado. Erstmals wird ihre posthum veröffentliche Kurzgeschichte im deutschsprachigen Raum aufgeführt.
„Die Regisseurin Marie Schleef debütierte mit dem Stoff bei den Kammerspielen und schuf aus dem ganz fein gesponnenen Horror eine bilderstarke Performance der radikalen Entschleunigung.“
Anschl. Nachtgespräch mit Studierenden der Psychologie