MK:

Green Corridors / Зелені коридори

Vermessung eines Krieges
Uraufführung von Natalia Vorozhbyt

 Therese-Giehse-Halle
 Uraufführung: 14.4.2023
 Therese-Giehse-Halle
 Uraufführung: 14.4.2023

Als „grüne Korridore“ wurden seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine zivile Fluchtkorridore für Menschen bezeichnet, um umkämpfte Gebiete zu verlassen. Oft genug boten die Fluchtkorridore keinerlei Sicherheit. Wie lässt sich der Zustand der abrupten existentiellen Entwurzelung der Geflüchteten überhaupt fassen? In ihrem Auftragswerk für die Münchner Kammerspiele, welches die ukrainische Autorin Natalia Vorozhbyt selbst auf der Flucht geschrieben hat, machen sich 4 Frauen aus Charkiw, Tschernihiw, Bucha und Kiew auf den Weg an die Grenze zu Europa. Sie sind Zeuginnen von Vergewaltigung und Tod, bis auf eine Frau aus Kiew. Die ist Schauspielerin, hat nichts Schreckliches erlebt, kann aber alles spielen. Auf der anderen Seite der Grenze erwartet die Geflüchteten eine Frau namens Europa. Sie will Gutes tun, aber versteht insgesamt eher wenig. In der „Wartezone zu einem neuem Leben“ brechen zwischen den Figuren Konflikte auf, die tief hinein in die Geschichte der Ukraine – und Europas – reichen. Wer hat wen verraten? Wer hat von wem profitiert? Wer hat mit wem kollaboriert? Vorozhbit ist Spezialistin für die Perspektive einfacher Menschen in unsäglichen Zwickmühlen, das Verzweifelte ist bei ihr durchtränkt von einem tiefsitzenden, schwarzen Humor.

Nach ihrem erfolgreichen Stück und ihrem gleichnamigen Film „Bad roads“ (Schlechte Wege) über die Situation im besetzten Donbass schreibt Natalia weiter an einer Parabel der Gegenwart. In diesem Fall mischen sich vermehrt die Geister und Gespenster der Geschichte unter die Lebenden. Jan-Christoph Gockel wird die Uraufführung mit einer gemischten ukrainisch-deutschen Besetzung inszenieren, die auch ein Ergebnis des fortlaufenden Dialogs der Kammerspiele mit ukrainischen Künstler*innen im Rahmen der „Sisterhood Kiew-München“ ist.

Im Rahmen von „Female Peace Palace“, einem gemeinsamen Projekt der Münchner Kammerspiele und der Monacensia im Hildebrandhaus. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
  • Mit: Svetlana Belesova, André Benndorff, Johanna Eiworth, Tanya Kargaeva, Maryna Klimova, Julia Slepneva
  • Live-Musik: Anton Berman
  • Live-Zeichnungen: Sofiia Melnyk
  • Regie: Jan-Christoph Gockel
  • Bühne: Julia Kurzweg
  • Kostüm: Sophie du Vinage
  • Musik: Anton Berman
  • Licht: Christian Schweig
  • Dramaturgie: Viola Hasselberg
  • Dramaturgische Beratung: Oksana Lemishka
  • Übersetzung Textfassung: Lydia Nagel
  • Regieassistenz: Dîlan Z. Çapan, Hannah Waldow
  • Regieassistenz Übersetzung: Zhenja Bondarsky
  • Bühnenbildassistenz: Nikolai Kuchin
  • Kostümassistenz: Kira Marx
  • Regiehospitanz: Paula Kraus
  • Bühnenbildhospitanz: Helene Kurzweg, Josephine von Collas
  • Inspizienz: Julia Edelmann
  • Soufflage: Jutta Masurath
  • Übertitelung: Agentur SprachSpiel - Yvonne Griesel
  • Technische Produktionsleitung: Adrian Bette
  • Künstlerische Produktionsleitung: Constantin Weidenbach
MK forscht
Female Peace Palace
Theater und Widerstand in Zeiten des Krieges 31.3. - 23.4.2023 Münchner Kammerspiele & Monacensia im Hildebrandhaus
Theaterdonnerstag am 25.5.

Vorstellungsbesuch von „Green Corridors“ mit anschließendem Get-Together, Gespräch mit Produktionsbeteiligten und Drinks im Habibi Kiosk. Jetzt anmelden und 2 Tickets für 10€ sichern unter mitmachen@kammerspiele.de

Termine & Tickets
Fr 14.4. 20:15
Premiere
Sa 15.4. 19:30
Fr 21.4. 21:00
Di 25.4. 19:30
Mi 26.4. 19:30
Einführung ab 19:00 Uhr
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Green Corridors / Зелені коридори
  • Therese-Giehse-Halle
  • Uraufführung: 14.4.2023