Habibi Kiosk
Maximilianstraße 28
80539 München
von Nuran David Calis
Uraufführung
Familie Dogan hat gerade den Familienvater verloren. Mitten in ihre Trauer platzt die Nachricht von den Brandanschlägen auf Wohnhäuser in Mölln am 23.11.1992. Drei Menschen verbrennen. Gemeinsam versuchen die drei erwachsenen Kinder mit ihrer Mutter Trauer und Erbe zu bewältigen. Denn: Murat Dogan hat seiner Familie ein millionenschweres Logistik-Unternehmen hinterlassen, das Erbe jedoch an die Bedingung geknüpft, dass die zerstrittenen Geschwister gemeinsam das Unternehmen führen. Stellvertretend bricht in der Familie Dogan eine Auseinandersetzung darüber aus, ob Deutschland, der Ort, zu dessen Reichtum sie beigetragen haben und dabei selbst reich geworden sind, für sie ein sicherer ist. Nuran David Calis beschreibt die angstvolle Zerreißprobe der fiktiven türkischen Unternehmerfamilie Dogan und befasst sich mit dem schweren Erbe und der Kontinuität von rassistischer und rechtsextremer Gewalt in Deutschland.